• 06.11.2002 09:18

  • von Fabian Hust

Luciano Burti muss Ferrari für Felipe Massa verlassen

Luciano Burti hat gegenüber dem 'Blick' verraten, dass er Ferrari als Testfahrer zu Gunsten von Felipe Massa verlassen muss

(Motorsport-Total.com) - Felipe Massa, von Teamchef Peter Sauber nach seinem Debütjahr in der Formel 1 durch Heinz-Harald Frentzen ausgetauscht, wird nach Informationen des Schweizer 'Blick' bei Ferrari als Testfahrer unterkommen. Dort soll der erst 21-jährige Brasilianer seinen Landsmann Luciano Burti ersetzen, der in diesem Jahr im neu gegründeten Reifen-Testteam der Versuchsfahrer war und Anfang Oktober seine Kündigung erhalten haben soll: "Ferrari hat meinen Vertrag als Testfahrer für die nächste Saison nicht mehr verlängert, weil Massa kommt", wird der Brasilianer zitiert. Luca Badoer, schon seit 1998 bei Ferrari, bleibt Haupttestfahrer des Weltmeisterteams.

Titel-Bild zur News: Luciano Burti

Luciano Burti muss bei Ferrari für Felipe Massa seine Koffer packen

Schon kurz nach der Verpflichtung von Massa verriet Peter Sauber 'F1Total.com' auf die Frage, ob Ferrari mit dem jungen Nachwuchstalent wie spekuliert einen Vorvertrag habe, dass die Situation "anders" sei als beispielsweise bei Kimi Räikkönen, wo McLaren-Mercedes den Finnen aus seinem Vertrag bei Sauber freikaufen musste. Felipe Massa soll den Gerüchten zu Folge bereits an Ferrari gebunden gewesen sein, offenbar sucht man bereits jetzt nach einem Fahrer, der bei einem Rücktritt von Schumacher die Lücke im Team füllen kann.

Nach Informationen des 'Blick' wollte Felipe Massa zum Jordan-Team wechseln, wo er einen Zweijahresvertrag unterschrieben hätte, da er unbedingt Rennen fahren will statt nur den Testfahrer zu spielen. Doch Ferrari soll seine Option genutzt haben und statt Rennen zu fahren wird Massa nun mit der Rolle des Ferrari-Testfahrers Vorlieb nehmen müssen. Dies würde auch erklären, warum Teamchef Eddie Jordan mittlerweile durchsickern lassen hat, dass er an Takuma Sato festhalten wird, mit anderen Worten bereits beide Cockpits für 2003 vergeben sind.

Für Sauber ist die Verpflichtung von Massa auch eine gute Angelegenheit. Sollte einer der beiden Stammfahrer in der kommenden Saison ausfallen, so wird man den Brasilianer als Ersatzfahrer einsetzen können. Und sollte Peter Sauber sich von Nick Heidfeld oder Heinz-Harald Frentzen Ende 2003 trennen ? beide Verträge laufen dann aus ? so könnte er Massa wieder zurück ins Team holen, denn sowohl Schumacher als auch Barrichello werden bis 2004 für die Roten aus Maranello fahren.

Auch für Felipe Massa wäre der Ferrari-Vertrag eine gute Sache. Er könnte im besten Team der Formel 1 noch sehr viel lernen und könnte sich mit Michael Schumacher messen, den er als sein größtes Vorbild in der Formel 1 ansieht. Sollte sich Massa gegen Schumacher bei Tests wacker schlagen, so wird sein Marktwert rapide ansteigen. Denn nicht nur wegen seines Speeds wäre er dann für die Top-Teams interessant sondern auch wegen seiner Einblicke in die Arbeit von Ferrari.

Die Sache hat nur einen Haken: Laut Peter Sauber bereiteten ihm sowohl Kimi Räikkönen als auch Felipe Massa die gleichen Sorgen: Auf Grund ihrer Unerfahrenheit musste das Team sich bei der Weiterentwicklung des Autos auf Nick Heidfeld verlassen. Da stellt sich die Frage, ob Massa für ein Top-Team als Entwicklungsfahrer der richtige Mann ist, da er laut Sauber "sich lediglich ins Auto setzt und schnell fährt". Doch laut der Schweizer Boulevard-Zeitung steht im Moment nur noch die offizielle Bekanntgabe aus.