Lowe fordert ab 2013 zwei DRS-Zonen

Warum McLarens Technikchef Paddy Lowe der Meinung ist, dass DRS ab 2013 nur mit einer zweiten Zone seine Wirkung behält und wieso er ein Fan des Systems ist

(Motorsport-Total.com) - Beim Thema DRS scheiden sich nach wie vor die Geister: Befürworter finden, dass der verstellbare Heckflügel die Überholmanöver, die durch die immer difizilere Aerodynamik immer seltener wurden, endlich wieder in die Formel 1 zurückgebracht hat. Gegner sind hingegen der Ansicht, dass es sich mit DRS-Unterstützung um kein "echtes" Überholmanöver handelt, sondern um ein bloßes Vorbeifahren, das alles andere als ein heroischer Akt sei.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Dürfen die Piloten 2013 auf jedem Kurs zwei Mal den Heckflügel öffnen? Zoom

McLarens Technikchef Paddy Lowe zählt zu den Fans des Systems. DRS sei eine "ungeheure Lösung für das hartnäckige Überholproblem", meint er. "Viele Dinge wurden über die Jahre ausprobiert", spielt er auf die seit 2009 veränderten Maße der Flügel und die Versuche, Kurse überholfreundlicher zu gestalten, an. "Mit DRS hat man es aber zumindest geschafft, Überholmanöver zu erlauben."

Lowe outet sich als DRS-Fan

Ihm fällt aber auf, dass der DRS-Effekt nicht immer gleich groß ist: Auf manchen Kursen gelingt ein Überholmanöver mit flachgestelltem Heckflügel scheinbar spielerisch, auf anderen Strecken hält sich die Wirkung in Grenzen. "Das sollten wir uns vielleicht ansehen", fordert der Brite. "Allgemein funktioniert es aber gut." Den Grand Prix der USA sieht er als positives Beispiel: "Am Ende kam Lewis mit Hilfe von DRS vorbei, aber es war nicht leicht, und alle bewunderten, wie er es geschafft hat."

In der kommenden Saison gibt es aber in Hinblick auf die DRS-Nutzung eine Änderung, deren Auswirkung derzeit laut Lowe von vielen unterschätzt wird: Im Qualifying wird das System nicht mehr freigegeben, sondern darf wie im Rennen nur in den DRS-Zonen eingesetzt werden. Das hat den Vorteil, dass die Piloten in einer schnellen Qualiying-Runde nicht ständig abgelenkt werden.

Warum Lowe zwei DRS-Zonen fordert

Lowe befürchtet aber, dass sich dies auf die Getriebeübersetzung auswirken könnte, schließlich profitiert man von einer längeren Übersetzung, die mit einem flachen Heckflügel genutzt wird, nur noch in einem kurzen Bereich der Strecke. Aus diesem Grund fordert der Technikchef auf allen Strecken zwei DRS-Zonen, um die überholfreundlichere Einstellung des Getriebes attraktiver zu machen. In dieser Saison gab es nur in Australien, Italien, Indien und Abu Dhabi zwei DRS-Zonen.

"Wir glauben, dass es genügend Anreiz für eine dementsprechende Übersetzung bietet, wenn Charlie (Whiting, Anm.) bei allen Kurses zwei DRS-Zonen festlegt, was er auch tun möchte", sagt Lowe. Er vergleicht diese Perspektive in Hinblick auf die Getriebeübersetzung mit dem Status quo: "Das wäre dann so, als hätten wir freie DRS-Nutzung."