Lotus startet Titeloffensive mit "sehr guten Updates"

Nach der Singapur-Enttäuschung schickt Lotus eine Warnung an die Titelrivalen aus: In Japan soll das Doppel-DRS debütieren, in Südkorea geht die Updateoffensive weiter

(Motorsport-Total.com) - Seit rund einem halben Jahr wartet man bei Lotus, dass der Knoten endlich platzt und Kimi Räikkönen im Titelrennen die große Attacke startet. Doch aus dem ersten Saisonsieg wurde bis jetzt nichts - zuletzt hatte man sogar den Eindruck, dass die Truppe aus Enstone etwas zurückfällt. Der sechste Platz Räikkönens in Singapur lässt die Titelhoffnungen jedenfalls nicht größer werden, obwohl der Finne nach wie vor mit 45 Punkten Rückstand auf WM-Leader Fernando Alonso auf dem guten dritten Gesamtrang liegt.

Titel-Bild zur News: Romain Grosjean

Lotus will im Titelkampf nach Singapur wieder an Tempo zulegen Zoom

Das Team lässt sich jedenfalls durch die Performance beim Nachtrennen nicht entmutigen und blickt mit großer Zuversicht auf die nächsten Rennen. Grund dafür ist ein großes Aerodynamikpaket, an dem man derzeit feilt. Herzstück davon ist das an den Freitagen immer wieder getestete Doppel-DRS, das in Suzuka erstmals auch im Ernstfall eingesetzt werden soll.

"In Südkorea werden wir ein großes Update bringen", verspricht Lotus-Einsatzleiter Alan Permane gegenüber 'Autosport'. "Das wird ein richtig gutes Aero-Update - und wir haben vor, unser Heckflügelsystem in Suzuka einzusetzen." Das Team von Eric Boullier scheint sich tatsächlich einiges von den Entwicklungen zu versprechen. Permane bestätigt: "Wir sind zuletzt etwas hinter die drei Topteams zurückgefallen, und wir müssen wieder auf ihr Niveau kommen. Ich hoffe, dass wir nun wieder wie in Budapest mit ihnen kämpfen können."


Fotos: Lotus, Großer Preis von Singapur


Das hatte man schon in Singapur geplant, doch der Schuss ging nach hinten los: Für das Nachtrennen hatte das Team einen neuen Heckflügel im Gepäck, wie bei Ferrari wurde dieser aber in Qualifying und Rennen nicht eingesetzt, weil er die Erwartungen nicht erfüllte. "Wir waren nicht überzeugt, aber es ist in Singapur nur schwer messbar, was abläuft", erklärt der Einsatzleiter, dass man kein Risiko eingehen wollte.

Ein schlechtes Omen für das neue Paket? "Alles, was davor aus dem Windkanal kam, hat funktioniert", verneint er und verteidigt die Arbeit von Technikchef James Allison, der weniger Budget zur Verfügung hat als die direkte Konkurrenz von Red Bull, McLaren und Ferrari. "Vielleicht waren wir diesmal nicht vorsichtig genug. Es könnte sein, dass es in Suzuka wirklich gut funktioniert. Ich bin zuversichtlich, dass wir mit dem, was wir haben, in Sachen Performance mithalten können."