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Lotus plant zahlreiche Projekte

Lotus-Geschäftsführer Dany Bahar hat in Zukunft viel mit der britischen Marke vor - Dafür wurden einige Experten von anderen Firmen abgeworben

(Motorsport-Total.com) - Der Name Lotus ist speziell im vergangenen Jahr wieder auf die Motorsportbühne zurückgekehrt. In Zukunft wird sich das Engagement aber noch verstärken. Nachdem man mit 50 Prozent bei Renault, beziehungsweise Genii Capital in die Formel 1 eingestiegen ist, sind noch zahlreiche weitere Projekte angedacht. Wenn das neue IndyCar-Auto 2012 kommt, baut Lotus ein eigenes Bodykit. In der GP2 wurde eine Partnerschaft mit der erfolgsverwöhnten ART-Mannschaft geschlossen.

Titel-Bild zur News: Dany Bahar

Geschäftsführer Dany Bahar will Lotus zurück auf die Erfolgsstraße führen

Ebenfalls ist ein Prototyp für Le Mans in Planung. Fünf neue Straßenmodelle sollen auch in naher Zukunft vorgestellt werden. Dazu wird der Firmensitz in Norfolk ausgebaut. Wie all das finanziert wird, ist im Detail nicht bekannt, denn im Geschäftsjahr 2008/2009 hat Lotus ein Minus von knapp 18 Millionen Euro eingefahren. Mehrheitseigentümer der britischen Marke ist Proton. Der Automobilhersteller hat 800 Millionen Euro investiert, um die Marke neu aufzustellen.

An der Personalfront hat Geschäftsführer Dany Bahar, der bereits für Red Bull und Ferrari gearbeitet hat, bei der Konkurrenz gewildert. "Wir haben 24 Topmanagern einen Job angeboten - und 23 haben angenommen. Und der eine, der abgelehnt hat, bereut seine Entscheidung", wird Bahar von 'Sportauto-online.de' zitiert.

Die Sportabteilung leiten Claudio Berro (Fiat) und Miodrag Kotur (Ferrari). Produktionsvorstand Michael Och arbeitete vorher bei Porsche. Stephan Patenschneider war zuvor bei AMG angestellt. Auch Cheftechniker Wolf Zimmermann arbeitete bei AMG. Von Aston Martin wurde Marketingchef Andreas Schlegel abgeworben. Karl-Heins Kalbfell hat in seinem Lebenslauf Maserati und BMW stehen. Für den Le-Mans-Boliden ist Paolo Catone verantwortlich. Er hatte zuvor den erfolgreichen Peugeot 908 entworfen.


Fotos: Präsentation der neuen Renault-Lackierung


"Was glauben sie, warum diese Topleute ihre guten Jobs aufgaben und zu Lotus gekommen sind?" fragt Bahar. "Um mir einen Gefallen zu tun? Sicher nicht! Sie haben das Potenzial der Marke Lotus erkannt. Etwas zu bewegen ist oftmals eine größere Motivation als das Geld der Großkonzerne. Bei Lotus können diese Menschen Geschichte schreiben."

"In den letzten 15 Jahren war die Lotus-Historie nichts weiter als ein tiefes schwarzes Loch. Wir müssen wieder an die große Ära der Lotus-Sportwagen anknüpfen. Der Esprit war so ein Auto. Wir müssen sozusagen ins Jahr 1985 zurückreisen, um die Zukunft neu zu bestimmen."