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Lotus-Entwicklungsfahrer Fong: "Möchte ein Pionier sein"
Lotus-Neuling Adderly Fong spricht über seine Ziele mit dem Team aus Enstone und gibt Einblicke in die asiatische Motorsportkultur
(Motorsport-Total.com) - Als Adderly Fong Ende März vom Lotus-Team als Entwicklungspilot offiziell bestätigt wurde, gab es viel Kritik. Denn man war sich schnell einig, dass Fong eher aus finanziellen Gründen bei dem Team aus Enstone aufgenommen wurde - und nicht aufgrund seiner bisherigen Leistungen. Diese sind tatsächlich überschaubar. 2013 und 2014 fuhr er in der GP3-Klasse, auch 2015 wird er nebenher in der Nachwuchsserie starten.
© xpbimages.com
Seit März Teil von Lotus: Der Hong-Kong-Chinese Adderly Fong Zoom
Gegenüber 'AFP' meint der 25-Jährige: "Ich möchte ein Pionier sein. Ich will aber nicht einfach nur für ein Rennen oder eine Saison hier sein. Ich möchte eine Karriere im Rennsport und hier bleiben." Fong würde der erste Chinese als Formel-1-Stammpilot sein, zuvor machten bereits seine Landsmänner Qing-Hua Ma (Caterham) und Ho-Pin Tung (Lotus) erste Erfahrungen als Freitagsfahrer.
Fong erklärt, warum es erst wenige Chinesen in die höchste Motorsportkategorie geschafft haben: "In der asiatischen Sportkultur, besonders in China, muss man zuerst Meister werden, bevor sich jemand dafür begeistert." Dabei schielt er auf die Nachbarinsel Japan, wo sich eine Motorsportkultur entwickelt hat: "Sie haben die Kart- und Formel-Serien. In China nutzen die Leute Autos nur für den Transport."
Er folgert daraus: "Um im Motorsport auf einem hohen Level antreten zu können, musst du nach Europa gehen." Dies sei allerdings für einen Asiaten, der nicht Englisch spricht, schwierig. Er erzählt auch, dass er zu Beginn seiner Karriere oftmals schief angeschaut wurde. "Am Beginn war es so: 'Wer ist das denn? Mit wem spreche ich da?' Aber nun fühle ich mich viel sicherer. Ich bin natürlich zu Lotus gekommen, um mir professionelle Unterstützung zu sichern, also muss ich mich vorbereiten, sodass ich gerüstet bin, wenn sich eine Chance bietet."
