• 14.02.2015 08:24

  • von Dominik Sharaf

Lotus-Boss: Renault hätte Red Bull nicht bevorzugen sollen

Gerard Lopez betrachtete die Entwicklung des E22 schon zur Saisonhalbzeit als beendet und will mit einem neuen Aerodynamik-Konzept zurück zu alter Stärke

(Motorsport-Total.com) - Lotus und Renault sind nach dem Debakel der Saison 2014 geschiedene Leute. Dennoch wirkt die verunglückte Zusammenarbeit auch nach dem Liebesentzug und dem Wechsel zu Mercedes als Antriebspartner nach. Das Faible der Franzosen für ihren zur Quasi-Werksmannschaft erklärten Premiumpartner Red Bull hat in Enstone für einen faden Beigeschmack gesorgt. "Es wäre für sie nützlicher gewesen, ihre Mühen nicht auf ein einziges Team zu konzentrieren", erklärt Gerard Lopez 'AUTO hebdo'.

Titel-Bild zur News: Gerard Lopez

Gerard Lopez ist auch dank des Wechsels zu Mercedes weiter optimistisch gestimmt Zoom

Ein entsprechendes Signal hatte Renault bereits zur Halbzeit gegeben und damit allen voran Lotus und Hinterbänkler Caterham degradiert. Der Teamboss bedauert: "Auch wenn wir ständig versucht haben, den E22 zu verbessern, war unsere Saison effektiv acht oder neun Rennen vor Schluss zu Ende." Das hatte jedoch noch mehr Gründe als die neue Liebschaft des Motorenpartners. Lotus erkannte, dass das Auto beim Einlenken in die Kurven massiv Abtrieb verlor und fand auch den Grund dafür.

Ein neues Aerodynamik-Konzept war die Reaktion, die Entwicklung fand unabhängig von einem Antriebszulieferer für 2015 statt. "Es ist ein weniger aggressiver Ansatz", so Lopez. "Das liegt nicht nur daran, dass wir es beim E22 zu weit getrieben haben, sondern wir haben uns mit Entwicklungen zugunsten von mehr Topspeed ein Eigentor geschossen", meint der Luxemburger weiter. Deshalb stimmt er versöhnliche Töne an: "Unser neuer Mercedes-Antrieb wird den Unterschied machen, obwohl Renault nicht die alleinige Schuld für die katastrophale Saison 2014 trägt."