Lotus: Bewährungsprobe Sepang

Lotus-Ersatzfahrer Davide Valsecchi sieht im E21 ein absolutes Topauto - Technikchef James Allison gibt sich noch zurückhaltend und will Malaysia abwarten

(Motorsport-Total.com) - Mit einer überzeugenden Vorstellung holte sich Lotus-Pilot Kimi Räikkönen am vergangenen Sonntag den Sieg beim Auftaktrennen der Formel-1-Saison 2013. Beim Grand Prix von Australien in Melbourne hielt der Finne am Steuer des Lotus-Renault E21 die versammelte Konkurrenz in Schacht. Dies gelang nicht zuletzt aufgrund der Tatsache, dass Räikkönen als einziger Pilot der Spitzengruppe eine Zweistoppstrategie anwenden konnte.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Wie kommt der Lotus-Renault E21 mit den harten Reifen zurecht? Zoom

Für Lotus-Technikchef James Allison ist dies aber nur die halbe Wahrheit. "Ich glaube es waren zwei Dinge", meint der Brite im Gespräch mit 'Sky Sports F1' zu den Gründen für die Lotus-Siegesfahrt "Down Under". "Erstens ist Kimi ein extrem schneller Fahrer, der sehr gut mit seinen Reifen haushalten kann. Zudem kam ihm die Tatsache entgegen, dass unser Auto die Reifen nicht allzu hart rannimmt."

Der amtierende GP-Champion Davide Valsecchi, inzwischen der offizielle Ersatzfahrer im Lotus-Team, durfte den E21 beim Barcelona-Test einen halben Tag lang fahren. Damals lag Räikkönen mit Verdacht auf eine Lebensmittelvergiftung im Hotelbett. Valsecchi war schon nach wenigen Runden klar, dass es sich beim diesjährigen Boliden aus Enstone um ein Auto erster Klasse handelt.

Valsecchi überzeugt, Allison vorsichtig

Davide Valsecchi

Für Testfahrer Davide Valsecchi ist der neue Lotus schon jetzt ein Topauto Zoom

Dieser Eindruck hat sich für den Italiener in Melbourne nur bestätigt, wie er in Sepang betont: "Es ist eines der besten Autos im Feld. Die erste Woche lief für uns perfekt. Das Auto machte im Rennen einen gleichermaßen schnellen wie konstanten Eindruck. Ich hoffe, dass es so weitergeht. Vielleicht macht Kimi auch hier wieder den Unterschied."

Laut Allison müsse man aber zunächst das Malaysia-Wochenende abwarten, um ein besseres Bild von der Konkurrenzfähigkeit des E21 zu bekommen. "Die Strecke hier geht aus mehreren Gründen mehr auf die Reifen als die am vergangenen Wochenende", zieht der Lotus-Technikchef einen Vergleich zwischen dem von Hermann Tilke entworfenen Sepang International Circuit und dem Stadtkurs im Albert Park von Melbourne.

"Zum einen sind die Temperaturen hier deutlich höher. Zum anderen ist der Asphalt rauer und die Kurven sind schneller", sagt Allison über Sepang und glaubt: "Wenn wir auch nach diesem Wochenende mit starken Longrun-Zeiten aufwarten, dann sollte es eine gute Saison werden."

An seiner eigenen Position innerhalb des Teams hat sich für den Technikchef trotz vorübergehender Wechselgerüchte nichts geändert. "Die Situation ist identisch mit der zum Zeitpunkt der Vorstellung unseres Autos. Ich arbeite für Lotus", sagt Allison und antwortet auf die Frage, ob dies auch in naher Zukunft so bleibt, mit "Ja."