Liuzzi: "Wäre mindestens Achter geworden"

(Motorsport-Total.com) - Wie ein heißes Messer durch die Butter arbeitete sich Fernando Alonso im gestrigen Rennen in Spa-Francorchamps durch das Feld, doch mit Vitantonio Liuzzi hatte der Ferrari-Star mehr mühe. Später schlitzte sich auch Sebastian Vettel am Kampfgeist des Force-India-Piloten einen Reifen auf. Liuzzi wurde dennoch nur Elfter, erbte aber durch die Strafe für Jaime Alguersuari doch noch einen Punkt.

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Tonio Liuzzi feiert bald sein einjähriges Jubiläum als Force-India-Rennfahrer

Frage: "Tonio, wie war dein Rennen?"
Vitantonio Liuzzi: "Es war definitiv ein verrücktes Rennen! Das Wetter hat nicht geholfen, aber ich mag solche Herausforderungen, insofern war der Regen am Ende und am Anfang gar nicht schlecht. Ich hatte nicht den besten Start von der Linie weg, aber meine ersten ein, zwei, drei Runden waren großartig. Ich war schon Neunter und es sah gut aus, aber dann hatte ich mit den weichen Reifen vorne und hinten starkes Graining."#w1#

Bessere Pace mit harten Reifen

"Also holte mich das Team an die Box, um auf harte Reifen zu wechseln, und von da an war die Pace besser. Ich hatte einen guten Fight mit einem Ferrari und war schnell unterwegs, aber danach gab es einen Kontakt mit Vettel, der von hinten wirklich stark daherkam. In der letzten Schikane hat er es ein bisschen übertrieben und meinen Frontflügel berührt, als er mich überholen wollte. Ich musste wieder an die Box kommen und bekam neue Reifen."

"Das war der Moment, wo wir den Punkt verloren haben, denn nach ein paar Runden begann es zu regnen. Mit den Intermediates war ich wirklich stark - die Performance war echt gut. Leider haben wir mehr als 30 Sekunden wegen des Frontflügel-Wechsels verloren. Schade, denn wir glauben, dass wir sonst mindestens Achter oder besser geworden wären. Da haben gute Punkte auf uns gewartet, aber es ist nicht passiert. Der Punkt, den wir nachträglich bekommen haben, ist eine schöne Belohnung für das Team."

"Wir können glücklich sein, denn es ist uns gelungen, unser Problem von Freitag und Samstagmorgen zu lösen, als ich zu wenig Topspeed hatte. Das hat uns am Beginn des Wochenendes die Rundenzeiten kaputt gemacht. Wir haben verzweifelt nach einer Lösung gesucht. Im Qualifying hat es dann wie durch ein Wunder funktioniert, da war es viel besser und ich war Zwölfter. Insgesamt war es ein gutes Wochenende, auf das wir stolz sein können. Ich glaube, wir sind bereit für Monza."

Frage: "Hier regnet es manchmal in einem Bereich der Strecke, während ein anderer noch trocken ist. Da muss man schwierige Entscheidungen treffen. Fühlt es sich im Cockpit manchmal so an, dass es stärker regnet, als es in Wahrheit der Fall ist?"
Liuzzi: "Das ist in der Tat schwierig einzuschätzen, denn manchmal siehst du Regentropfen auf dem Visier, aber nicht auf der Fahrbahn. Speziell mit Slicks ist es gar nicht so einfach, den richtigen Zeitpunkt zum Wechsel auf Intermediates zu treffen."

"Ich muss aber sagen, dass Spa auch deswegen wunderbar ist, nicht nur, weil es die beste Strecke der Weltmeisterschaft ist. Solches Wetter macht Rennen aufregender. Es war lustig, denn als ich in Kurve acht war, habe ich manchmal gefunkt, dass es dunkel wie die Nacht ist und wir bald Reifen wechseln müssen. Die nächste Runde war es plötzlich wieder sonnig! Aber ich finde, das macht das Rennfahren interessanter und spannender. Ich mag solche Rennen."

Ein Jahr danach: Vorfreude auf Monza

Frage: "Wirklich?"
Liuzzi: "Ja, denn du kannst es dir nicht erlauben, die Konzentration zu verlieren oder einen Fehler zu machen. In solchen Rennen musst du kämpfen und auf alle möglichen Szenarien vorbereitet sein."

Frage: "Das nächste Rennen ist dein Heim-Grand-Prix in Monza, wo wir dich im Vorjahr erstmals im Renncockpit gesehen haben. Hast du schöne Erinnerungen an Monza?"
Liuzzi: "Ja, definitiv. Monza ist ein tolles Rennen. Im Vorjahr habe ich dort nach eineinhalb Jahren mein Comeback gegeben. Das war sehr wichtig für mich, noch dazu vor meinem Heimpublikum."

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Im Duell gegen Sebastian Vettel kämpfte Vitantonio Liuzzi mit harten Bandagen Zoom

"Monza ist eine wunderbare Strecke mit einer wunderbaren Atmosphäre. Das ist ein besonderes Gefühl. Im Vorjahr wäre es ein gutes Ergebnis geworden, wenn ich ins Ziel gekommen wäre, aber leider bin ich an vierter Stelle liegend mit einem Defekt ausgeschieden. Ich hoffe, dass dieses Jahr alles gut läuft."

Frage: "Was erhoffst du dir?"
Liuzzi: "Auf jeden Fall Punkte. Ich weiß nicht, wie viele, aber im Vorjahr waren wir wirklich stark. Dieses Jahr wissen alle anderen Teams, warum wir im Vorjahr in Spa und Monza so stark waren, und sie sind aufgewacht, wenn man so will. Es wird sicher schwieriger, aber trotzdem sollten gute Punkte drin sein."

Frage: "Und das Essen ist auch klasse, nicht wahr?"
Liuzzi: "Auf jeden Fall! Italien ist bekannt für das gute Essen."