Liuzzi über Lecks, Reifen und Gewicht
Force-India-Pilot Vitantonio Liuzzi konnte sich über Startplatz zwölf fast freuen, denn bis dahin lief bei ihm wenig zusammen - Problemkind F-Schacht
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Bisher war es kein einfaches Wochenende für dich, nicht wahr?"
Vitantonio Liuzzi: "Insgesamt ist Startplatz zwölf fast ein Comeback gegenüber Freitag. Im ersten Training am Freitag hatten wir große Probleme mit dem Topspeed. Ich verlor mehr als eine Sekunde nur auf den Geraden. Wir haben alles geändert, um zu verstehen, warum das so war. Und auch wenn dieser Kurs hier sehr anspruchsvoll ist, so kann man auch den Geraden eine Menge verlieren."

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Vitantonio Liuzzi fand im Qualifying endlich einen Teil der Form wieder
"Wir hatten am Freitagmorgen, -nachmittag und am Samstagmorgen damit zu kämpfen. Wir versuchten am Morgen sogar einmal ohne F-Schacht zu fahren und verwendeten die Flügelkonfiguration aus Monza. Das brachte natürlich keinen Vorteil, aber wir wollten im Qualifying auch etwas anderes mit dem F-Schacht probieren. Aber wir fuhren nur vier Runden damit am Morgen, wir wussten nicht, wie es im Qualifying sein würde."#w1#
"Es ging dann ganz gut, die Balance fehlte etwas, weil wir immer an dem Problem arbeiteten. Dann war das Qualifying auch noch total verrückt, es war immer wieder trocken, dann wieder Regen. Viele drehten sich, auch ich war ein paar Mal neben der Strecke. Drei oder vier Zehntel wären schon noch drin gewesen, aber ich wollte nichts riskieren. Für das Rennen können wir aber weiter auf Punkte hoffen."
Lecks im System
Frage: "Was war denn das Problem mit dem F-Schacht?"
Liuzzi: "Das System ist äußerst kompliziert. Wenn es nur ein kleines Leck gibt, funktioniert das System nicht mehr. Das hatte mit dem Auslösen des Systems nichts zu tun, das war woanders versteckt. Überall gab es keine Probleme. Aber immerhin haben wir es für das Qualifying lösen können. Gestern sah es gar nicht nach Punkten aus."
Frage: "Wird man morgen auch im Rennen hier überholen können?"
Liuzzi: "Im Qualifying hatten wir wieder eine gute Höchstgeschwindigkeit, wenn auch nicht so ganz wie erwartet. Für das Überholen sollte es im Rennen aber reichen. Ein Regenrennen würde ich aber bevorzugen, denn da hätten wir größere Chancen."
Frage: "Waren eure Erwartungen vielleicht auch höher, weil der Force India im Vorjahr hier so gut war?"
Liuzzi: "Wir haben schon vor diesem Rennen gesehen, dass wir aus dem Schock im Vorjahr gelernt haben. Es war ja schon ein Schock für jeden, auf der Pole-Position zu stehen und auf das Podest zu fahren. Der Unterschied in der Höchstgeschwindigkeit war schon groß. Da haben die anderen aufgeholt. Wir wussten, dass es schwierig sein würde, das Vorjahresergebnis zu wiederholen. Wichtig ist, dass wir nah an Williams dran sind, gegen die wir um Rang sechs in der Herstellerwertung kämpfen."
Reifen werden gefordert
Frage: "Wie wird die Reifenwahl morgen aussehen?"
Liuzzi: "Das könnte schwierig werden. Nicht viele Fahrer sind auf den weichen Reifen einen Longrun gefahren. Aber ich bin da nicht beunruhigt, denn Bridgestone trifft da immer eine sichere Wahl, vielleicht mit der Ausnahme von Montréal. Aber vermutlich werden die Regenreifen auch mehr gebraucht."
Frage: "Wie viele Regenreifen habt ihr noch parat?"
Liuzzi: "Wir haben noch zwei Sätze von den Regenreifen. Und wenn es hier regnet, dann braucht man die, da reichen keine Intermediates mehr."
Frage: "Gibt es auch mit den Regenreifen einen Leistungsabfall."
Liuzzi: "Ja, das spürt man schon ein wenig. Aber dieser Kurs ist schon sehr besonders. Selbst im Regen fährt man hier einige Kurven im vierten, fünften oder gar sechsten Gang. Das belastet die Reifen natürlich auch. Ein neuer Reifen kann da zu Beginn viel ausmachen. Die Vorderreifen leiden besonders unter dem Graining wegen der schnellen Kurven Eau Rouge, Blanchimont und Pouhon. Aber ein Gripproblem wird es nicht geben."
Frage: "Wie wird die Eau Rouge am Start mit vollen Tanks sein?"
Liuzzi: "Da freue ich mich drauf. Ich wollte gestern schon mit vollen Tanks da durch, aber dazu fehlte die Gelegenheit. Es wird zumindest interessant werden. Jeder wird es mit Vollgas probieren, aber ich glaube nicht, dass das mit 140 Kilogramm Benzin gehen wird. Die erste Runde wird sicher interessant werden."
Frage: "Wie war das Fahren mit Slicks im Regen im ersten Qualifyingteil?"
Liuzzi: "Das war schon nicht einfach, war aber auch der lustigste Teil des Qualifyings, vor allem, als es halb nass und halb trocken war und man versuchen musste, auf den Slicks im Schlussteil keinen Fehler zu machen."

