Liuzzi: Marussia-Virgin einfangen
Beim Großen Preis von Kanada möchte Vitantonio Liuzzi einen weiteren Fortschritt erzielen - Monte Carlo gerät für HRT regelrecht zur "Schüttelpartie"
(Motorsport-Total.com) - Im vergangenen Jahr konnte Vitantonio Liuzzi bei Force India noch um WM-Punkte kämpfen, doch in diesem Jahr muss der italienische Rennfahrer deutlich kleinere Brötchen backen. Bei HRT wachsen die Bäume nämlich auch im zweiten Formel-1-Jahr des Teams nicht in den Himmel und Liuzzi darf sich glücklich schätzen, kann er seine direkten Konkurrenten auf der Strecke herausfordern.

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Licht und Schatten: Vitantonio Liuzzi möchte Marussia-Virgin bald eingeholt haben
Hinzu kommt: Der Rennwagen von HRT ist alles andere als einfach zu fahren. Ein Umstand, der vor allem im engen Monte Carlo zum Tragen kam, wie Liuzzi bei 'ESPN' bestätigt: "Es war fast ein Albtraum, denn wir hatten viele Probleme mit dem Auto, als wir versuchten, die richtige Balance zu finden. Das Fahrzeug war sehr unruhig." Keine einfache Ausgangslage für den 29-Jährigen.
"Damit hatten wir auf einem Stadtkurs wie Monte Carlo natürlich schwer zu kämpfen", meint Liuzzi. "Das Auto verhielt sich von einer Kurve zur nächsten vollkommen anders. Runde für Runde lernte ich, damit auszukommen. Am wichtigsten war, dass ich mich von den Leitplanken fern hielt." Dies gelang, doch im Ziel hatte der Italiener lediglich seinen HRT-Stallgefährten Narain Karthikeyan hinter sich.
Allerdings büßte Liuzzi lediglich 3,265 Sekunden auf Jerome D'Ambrosio (Marussia-Virgin) ein und wittert daher Morgenluft, was den Großen Preis von Kanada anbelangt. "Unser Ziel lautet dort einmal mehr, Marussia-Virgin einzufangen und insgesamt konkurrenzfähiger zu werden", erklärt der Formel-1-Routinier und fügt hinzu: "In Kanada sollten wir erneut ein interessantes Rennen sehen."
"Montreal ist bekannt für seinen schwierigen Asphalt. Dort gibt es immer reichlich Gummiabrieb und die Reifen fallen regelrecht auseinander", erläutert Liuzzi. "Angesichts dieser neuen Reifen dürfte das eine Herausforderung sein. Wir scheinen dort zudem zwei Überholzonen zu haben. Ich stehe voll und ganz hinter dieser Entscheidung." Der verstellbare Heckflügel kommt also "doppelt" zum Einsatz.
"Alle Teams haben viel Geld für die Entwicklung dieses Elements ausgegeben. Warum sollte man das System also nicht nutzen?", fragt der HRT-Fahrer und merkt an: "Es dürfte die Show verbessern. Es wird interessant sein, zu sehen, wie es die Leute einsetzen." Liuzzi ist in jedem Fall gespannt: "Kanada war 2010 eines meiner besseren Rennen. In dieser Saison kämpfe ich um etwas anderes."

