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  • 28.05.2011 20:35

  • von Gerald Dirnbeck & Dieter Rencken

Liuzzi: "Wir haben große Balanceprobleme"

Die Rennleitung zeigte sich gnädig und erlaubte HRT den Rennstart - Die Fahrzeugbalance ist das größte Problem in den Straßen von Monaco

(Motorsport-Total.com) - HRT nahm nicht an der Qualifikation in Monaco teil. Vitantonio Liuzzi beschädigte seinen Boliden im Freien Training am Vormittag in der ersten Kurve so stark, dass es nicht rechtzeitig repariert werden konnte. Auch Narain Karthikeyan fuhr keinen Meter, weil es technische Probleme an seinem Auto gab. Beide Piloten hatten bisher ein schwieriges Wochenende im Fürstentum, denn das Auto ist nicht einfach zu fahren. Die Rennleitung erlabte HRT die Rennteilnahme.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Vitantonio Liuzzi kämpft mit dem HRT, der schwierig zu kontrollieren ist

"Es war eine schwierige Woche", bringt es Liuzzi auf den Punkt. "Wir haben mit der Balance des Autos auf dieser Strecke Probleme. Mein Unfall am Donnerstag war ähnlich wie die Unfälle von Sergio und Nico. Er passierte aufgrund der Bodenwellen." Das Fahrverhalten des HRT ist generell sehr kritisch. "Das Heck folgt nicht der Strecke."

"In jeder Kurve gibt es bei uns ein Fragezeichen, wie das Heck reagieren wird. Das passiert ganz plötzlich. Ich bin zuversichtlich nach Monaco gekommen, denn ich mag die Strecke. Aber trotzdem war ich unschlüssig, weil in Barcelona der dritte langsame Sektor unsere Schwäche war."

"Ich wusste also bereits im Vorfeld, dass unser Auto mechanisch nicht so gut sein würde. Ich habe aber nicht erwartet, dass es so hart wird. In diesem Bereich müssen wir für die Zukunft hart arbeiten. Es liegt nicht nur am mangelnden Speed, sondern auch am Asphalt, der in diesem Jahr viel welliger ist."

Trotz all der Probleme fährt Liuzzi gerne im Fürstentum. "Ich mag die Herausforderung. Monaco ist nicht für alle Fahrer gemacht. Man sieht gut, wer mehr oder wer weniger riskiert und wer einen Unfall baut. Monaco ist zu 95 Prozent anders als alle anderen Strecken. Man muss mental stark und konstant sein. Man darf nie nachlassen, sonst macht man einen Fehler. Mir gefällt diese Herausforderung und dieser Grand Prix."


Fotos: HRT, Großer Preis von Monaco


Was ist aus der letzten Reihe möglich? Überholen ist praktisch unmöglich, aber bei einem turbulenten Rennverlauf könnten Safety-Car-Phasen eine Rolle spielen. "Es können Unfälle passieren und das Safety-Car auf den Plan rufen. Es wird ein interessantes Rennen. Für uns wird es schwierig, denn wir haben die Abstimmungsprobleme nicht lösen können. Es wird ein anstrengendes Rennen, aber wir müssen abwarten, was alles passiert."

Auch bei Liuzzis indischem Teamkollegen lief es nicht rund. "Es gab ein Problem mit der hinteren Radaufhängung. Ein Teil hat sich bewegt. Deshalb haben wir es aus Sicherheitsgründen ausgetauscht. Dabei ist uns die Zeit ausgegangen", erklärt Karthikeyan seine Nichtteilnahme.

"Ich möchte Kilometer abspulen und das Auto in einem Stück über die Renndistanz bringen. Das ist mein einziges Ziel. Wenn ich im nächsten Jahr noch dabei bin, wäre es ein Bonus, dass ich die Strecke gut kenne. Sollte es eine Safety-Car-Phase geben, müssen wir das Optimum aus dieser Chance herausholen."