• 20.04.2010 11:59

  • von Stefan Ziegler

Liuzzi genervt: Wieder Verkehr in der Qualifikation

Force-India-Pilot Vitantonio Liuzzi hat die Faxen dicke: Der Italiener will erreichen, dass seine Formel-1-Kollegen im Zeittraining aufmerksamer agieren

(Motorsport-Total.com) - Für Vitantonio Liuzzi hielt das Formel-1-Wochenende im chinesischen Schanghai zumeist negative Überraschungen bereit: In der Qualifikation war schon nach der ersten Teilsession Schluss für den italienischen Force-India-Piloten, im Rennen kam Liuzzi nur wenige Kurven weit. Entsprechend groß ist der Frust beim 28-Jährigen, der besonders mit seiner Fahrleistung im Zeittraining hadert.

Titel-Bild zur News: Vitantonio Liuzzi

Vitantonio Liuzzi konnte am Samstag sehr frühzeitig in den Feierabend starten...

Laut Liuzzi lag sein bescheidenes Abschneiden - der Formel-1-Routinier kam in China nicht über Startplatz 18 hinaus - aber nicht in erster Linie an ihm selbst: "Zum dritten Mal in diesem Jahr geriet ich in der Qualifikation in Verkehr. Das hat meine Runde einmal mehr ruiniert", klagt der Italiener bei 'ESPN' und fordert ein Umdenken: "Wir müssen uns dieses Problem wirklich anschauen", findet Liuzzi.#w1#

"Die langsamen Fahrzeuge halten auf. In der Vergangenheit waren die Rennkommissare diesbezüglich wirklich überaus wachsam. In dieser Saison lassen sie scheinbar deutlich mehr durchgehen. Es ist aber wie mit einer Entscheidung des Schiedsrichters im Fußball: Daran gibt es nichts zu rütteln. Vielleicht werde ich mein Auto in den nächsten Rennen mit Blaulichtern ausstatten."

"Irgendwie hat es nämlich den Anschein, dass mich in der Qualifikation niemand in seinen Spiegeln sieht, wenn ich auf der Strecke bin", gibt der ehemalige Formel-3000-Titelträger zu Protokoll und erläutert seine Sicht der Dinge: "Im ersten Abschnitt des Zeittrainings sind 24 Fahrzeuge mit von der Partie. Man kann sich gewiss vorstellen, dass das in Monaco das blanke Chaos geben wird."


Fotos: Force India, Großer Preis von China


"Das Problem dabei sind hauptsächlich die Autos von HRT, Virgin und Lotus. Sie sind um so vieles langsamer, dass es schwierig für sie ist, mit dem Verkehr klarzukommen", meint Liuzzi, nimmt aber selbst die arrivierten Rennställe der Formel-1-Szene nicht aus seiner Kritik aus: "Ich hing auch schon oft hinter einem Williams fest und dafür gibt es keine Entschuldigung", poltert der 28-Jährige.

"Eine rasche Patentlösung für dieses Problem gibt es nicht. Ich denke allerdings, die Fahrer sollten etwas öfter in ihre Spiegel schauen. Die Stewards müssen sich dann die Jungs vorknöpfen, die genau das eben nicht tun", erläutert Liuzzi und kündigt abschließend eine gründliche Aufarbeitung der Ereignisse an: "Mein Team und ich werden uns anschauen, weshalb uns das immer wieder passiert."