• 20.04.2010 11:19

  • von Stefan Ziegler

Coulthard: "Button ist mit sich selbst im Reinen"

Der frühere Formel-1-Pilot David Coulthard ist begeistert von WM-Spitzenreiter Jenson Button und freut sich auf eine überaus spannende Europasaison

(Motorsport-Total.com) - Jenson Button mag sich in der Winterpause in die vielzitierte Höhle des Löwen gewagt haben, doch bislang schlug sich der amtierende Weltmeister bei McLaren überaus achtbar. Diese Ansicht vertritt zumindest der ehemalige Formel-1-Fahrer David Coulthard, der selbst lange für den Rennstall von Ron Dennis tätig war. Für den Schotten ist Champion Button der große Gewinner des Saisonauftakts.

Titel-Bild zur News: Jenson Button

So sieht ein Sieger aus: Jenson Button genießt den Jubel auf dem China-Podium

"Mit seinem zweiten Sieg im erst vierten Rennen für McLaren hat Jenson Button nicht nur die Spitze der Fahrerwertung übernommen, sondern zudem eine Neueinschätzung seines Platzes in der Formel-1-Hierachie angeregt", schreibt Coulthard in seiner Kolumne für den 'Telegraph'. Nach den ersten Grands Prix der neuen Saison steht für den DTM-Piloten fest: Button ist einer der ganz Großen.#w1#

"Vor der Saison hatten ihn 90 Prozent der Fans abgeschrieben, doch seine diesjährigen Leistungen haben deutlich mehr Glaubwürdigkeit als seine WM-Saison 2009", findet Coulthard. "Damals sagte man, dass er nur aufgrund des Brawn-Fahrzeugs gewinnen würde. Aber was sagt man jetzt? Etwa, dass er Glück mit dem Wetter hatte?", fragt der Formel-1-Experte nach dem Schanghai-Rennen.


Fotos: Jenson Button, Großer Preis von China


"Tatsache ist: Jenson hat bewiesen, dass er dem Druck standhalten kann, den ein Wechsel in ein großes Team mit sich bringt", meint Coulthard und erläutert seinen Standpunkt: "Wir sehen einen routinierten und selbstbewussten Fahrer, der die tiefsten Tiefen und die höchsten Höhen erlebt hat. Er ist mit sich selbst im Reinen", beschreibt "DC" seine Eindrücke vom amtierenden Weltmeister.

"Auf der Strecke hat Jenson einige Entscheidungen getroffen, die ihm in Bezug auf die Reifen in Australien und China den Sieg beschert haben. Bei diesen wechselhaften Bedingungen ist er schlichtweg großartig gefahren", sagt Coulthard und attestiert seinem britischen Landsmann sehr gute Chancen: "Seine Fähigkeiten passen zu den neuen Regeln wie die Faust aufs Auge", so Coulthard.

Überhaupt ist der 39-Jährige gespannt darauf, wie sich das Rennjahr von nun an entwickelt: "Es ist einfach faszinierend zu sehen, was von jetzt an passiert, denn mit dem teaminternen Duell bei McLaren ist es ja nicht getan: Red Bull und Ferrari haben wohl die schnelleren Autos. Wir reisen jedenfalls nach Barcelona und haben eine der explosivsten Saisons, an die ich mich erinnern kann."