Liam Lawson betont: Der Red Bull ist nicht unfahrbar
Liam Lawson verneint, dass der Red Bull für andere Fahrer außer Max Verstappen unfahrbar sei - Kleine Eingewöhnungsschwierigkeiten bei den Racing Bulls
(Motorsport-Total.com) - Ist der Red Bull RB21 für alle anderen Fahrer außer Max Verstappen unfahrbar? Diesen Eindruck konnte man in der jüngeren Vergangenheit durchaus bekommen. Sergio Perez hatte in den Vorjahren immer größer werdende Probleme mit den Vorgängermodellen und wurde entlassen, doch bei seinen Nachfolgern läuft es nicht besser.

© Sutton Images
Liam Lawson hätte sich mehr Zeit bei Red Bull gewünscht Zoom
Liam Lawson wurde nach nur zwei Rennen wieder zu den Racing Bulls geschickt, und auch Yuki Tsunoda konnte bei seinem Debüt in Japan noch nicht auf sich aufmerksam machen. Lawson dementiert jedoch, dass der RB21 unfahrbar wäre und meint stattdessen, dass der Racing-Bulls-Bolide lediglich ein größeres Arbeitsfenster hätte.
"Ich denke, das ist eine faire Einschätzung", sagt Lawson, der beide Autos ausprobieren konnte. "Das Fenster ist auf jeden Fall größer, das Auto einfacher zu fahren. Aber das heißt nicht, dass der Red Bull unfahrbar ist - es braucht einfach vielleicht etwas mehr Zeit, um sich darin wohlzufühlen", erklärt er.
Er sieht nicht, dass Red Bull und die Racing Bulls ein komplett unterschiedliches Konzept verfolgen würden, denn das sei bei jedem Auto gleich. "Es reagiert einfach ein bisschen anders, fühlt sich etwas anders an beim Fahren", so der Neuseeländer, der nun aber wieder im kleinen Bullenstall sitzt und in Japan einige Probleme zu haben schien.
Denn während sein neuer Teamkollege Isack Hadjar mit einer guten Leistung auf Rang acht fuhr und damit hinter Max Verstappen der punktbeste Red-Bull-Fahrer ist, landete Lawson in Suzuka nur auf Rang 17.
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Er selbst macht das an kleineren Umgewöhnungsschwierigkeiten fest, weil es für ihn eine Umstellung vom Red Bull auf den Racing Bulls war. "Es ist schon ziemlich unterschiedlich, aber ich fühle mich gut damit", so der Neuseeländer.
"Ich glaube allerdings, dass das Wochenende in Japan nicht ganz gezeigt hat, wozu wir wirklich in der Lage gewesen wären. Leider haben wir das Qualifying etwas in den Sand gesetzt, aber insgesamt habe ich mich ziemlich wohlgefühlt."
Racing Bulls ähnlich wie im Vorjahr
Einen Vergleich zum Racing-Bulls-Boliden im Vorjahr möchte Lawson aber nicht anstellen, weil er das für schwierig hält, da er zwischendurch ein anderes Auto gefahren war. Aber: "Es ist nicht allzu unterschiedlich", sagt er.
"Die Abstände in der Formel 1 sind so klein, dass schon kleine Verbesserungen einen großen Unterschied machen können. Ich denke, das Auto ist aktuell in einem guten Fenster und das war es schon seit Saisonbeginn", so Lawson. "Vom Gefühl her fährt es sich wohl ziemlich ähnlich wie im letzten Jahr. Momentan ist es einfach sehr gut ausbalanciert und in einem guten Leistungsfenster."
In Bahrain hat Lawson nun die nächste Chance, seine Saison ins Rollen zu bekommen. Das Ziel in Sachir heißt für ihn Top 10 und damit die ersten Punkte in dieser Saison. "Zähler sind derzeit realistisch", betont er. "Wenn alle ins Ziel kommen, dann geht es um Platz neun oder zehn. Wenn sich irgendwo eine Gelegenheit ergibt, ist auch mehr drin."
Zu wenig aus den Möglichkeiten gemacht
Mehr drin war für das Team eigentlich in dieser Saison schon häufig, doch viel zu selten brachte man gute Ausgangslagen auch ins Ziel. Aktuell halten die Racing Bulls bei sieben Punkten und damit Platz acht, obwohl sie eigentlich häufig das Mittelfeld angeführt haben. Das heißt, dass der Rennstall etwas zu wenig aus seinen Möglichkeiten gemacht hat.
"Ich war zwar nicht dabei, aber es war ein sehr starker Start", meint Lawson. "Wenn ich mit dem Team über die ersten Rennen spreche, dann war die Pace überraschend gut - schon ziemlich stark." Nur: "Im Rennen braucht es eine andere Art von Speed", sagt er.
"In China zum Beispiel ging es darum, eine bestimmte Achse der Reifen zu schonen. Da kommt es dann nicht nur darauf an, wie schnell das Auto ist, sondern wie gut es über die Renndistanz performt. Ich glaube, darauf liegt jetzt auch mehr der Fokus - auf der Rennpace, ein starkes Auto über die Distanz zu haben, nicht nur in der Quali schnell zu sein", sagt er.
"Letztes Jahr war es oft so, dass man weder das eine noch das andere hatte - man hat einfach versucht, wenigstens in der Quali was rauszuholen, um eine gute Ausgangslage zu haben. Wenn du dann aber eine dieser Stärken hast, kannst du anfangen, dich auf die andere zu konzentrieren - und genau das machen wir gerade."


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