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Lewis Hamilton: Wie er seinen Kampf für Vielfalt & Diversität 2021 fortsetzt

Lewis Hamilton hat 2021 nicht nur den achten WM-Titel zum Ziel, vielmehr will er mit seinem Engagement abseits der Rennstrecke Lebensrealitäten positiv verändern

(Motorsport-Total.com) - Lewis Hamilton hat im Vorjahr angekündigt, eine eigene Kommission für mehr Diversität und Gleichberechtigung zu Gründen. Erste Ergebnisse soll das Gremium im Sommer liefern, verrät der Brite vor den Wintertests in Bahrain.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton kämpfte schon 2020 gegen Rassismus & für Diversität Zoom

"Ich kann noch kein Update geben. Was ich aber sagen kann, ist, dass ständig eine Menge Arbeit im Hintergrund läuft und das Ziel ist, etwas zu liefern, hoffentlich im Juni oder Juli", lässt Hamilton wissen. Er selbst habe an vielen Gesprächen und Meetings teilgenommen.

Ihm ist wichtig, dass seine Kommission nicht "wie jede andere" handelt, sondern "wirklich etwas bringt". Gemeinsam mit der Royal Academy of Engineering hat er sich zum Ziel gesetzt, "echte, greifbare und messbare Veränderungen" zu ermöglichen.

Hamilton-Kommission & Stiftung mit Mercedes

Die Kommission soll untersuchen, "wie der Motorsport als Vehikel genutzt werden kann, um mehr junge dunkelhäutige Menschen für die Fächer Wissenschaft, Technologie, Ingenieurwesen und Mathematik zu begeistern und sie letztendlich in unseren Teams oder in anderen technischen Bereichen zu beschäftigen".

Er will Barrieren abbauen, um Menschen aus allen Teilen der Erde, unabhängig von Hautfarbe, Ethnie, Religion oder Geschlecht, in den Rennsport zu bringen. Die Kommission soll diese Barrieren identifizieren, Vorschläge und Empfehlungen ausarbeiten und dazu beitragen, dass Minderheiten vermehrt in der Formel 1 Fuß fassen.

Die unabhängige Kommission besteht aus insgesamt 14 Mitgliedern aus Politik, Wirtschaft und dem Sozialbereich, darunter auch bekannte Namen wie Ex-McLaren-Teamchef Martin Whitmarsh. Vierteljährlich tritt das Gremium zusammen.

Hamiltons Engagement spielte auch in den Vertragsverhandlungen mit Mercedes eine Rolle. Er sei "sehr stolz" auf sein Team, "weil sie offen für Veränderungen sind". Er habe sich intensiv damit beschäftigt, was im Weltmeisterteam, aber auch beim Mutterkonzern Mercedes-Benz verändert werden kann.

Daher sei ein "entscheidender Teil der neuen Vereinbarung" auf der gemeinsamen Verpflichtung zu mehr Vielfalt und Inklusion aufgebaut, hieß es im offiziellen Statement zum Hamilton-Vertrag. "Dies wird in Form einer gemeinsamen gemeinnützigen Stiftung geschehen."

Diese Stiftung hat sich zum Ziel gesteckt, "mehr Inklusion und Vielfalt in all ihren Formen im Motorsport zu unterstützen". Mercedes-Teamchef Toto Wolff steht dahinter: "Wir wollen wirklich Taten setzen." Finanziert wird das Projekt mit "einigen Millionen Euro", die sich Mercedes und Hamilton zur Hälfte aufteilen.

Wie Hamilton nach sieben WM-Titeln Erfolg definiert

"Ich finde es fantastisch, dass sie bereit sind, eine Stiftung zu gründen und wirklich Geld in die Hand zu nehmen, um einen echten systematischen Wandel innerhalb unserer Organisation voranzutreiben", ist Hamilton entzückt.

"Wenn wir wirklich das tun, was wir vorhaben, dann glaube ich, dass wir jungen Minderheiten den Weg in die MINT-Fächer öffnen werden. Und ich bin sehr zuversichtlich, dass wir in Zukunft eine größere Vielfalt sehen werden. Weil es einfach für alle besser funktioniert."

Der siebenfache Weltmeister sorgte am Rande der Mercedes-Präsentation außerdem für Aufsehen, als er verkündete, dass der WM-Titel nicht sein oberstes Ziel in dieser Saison sei. "In der Vergangenheit ging es mir nur darum, WM-Titel zu gewinnen."

Jedoch haben sich seine Prioritäten geändert: "Vergangenes Jahr wurde viel über Gleichheit und Inklusion geredet. Dieses Jahr geht es darum, uns für Diversität einzusetzen und sicherzustellen, dass dem Gerede auch Handlungen folgen. Das ist für mich das Wesentliche, was mich antreibt."

Abseits der Rennstrecke wird er sich außerdem auf seine Kooperationen und Partnerschaften, vor allem im Mode-Bereich, fokussieren. Mit Tommy Hilfiger hat er im Vorjahr eine Kollektion entworfen, die zu 80 Prozent aus nachhaltigen Materialien gefertigt wurde. Das Thema Umwelt- und Klimaschutz hat er weiterhin im Blick.

Was bedeutet unter diesen Gesichtspunkten überhaupt Erfolg für den Rekordsieger? "Wenn man am Ende des Jahres das Ergebnis von etwas sieht, an dem man gearbeitet hat, während man sich gleichzeitig etwas anderem voll und ganz gewidmet hat - das fühlt sich erfolgreich an."

"Und jetzt bin ich zurück in meinem Team und sehe, dass sich das System bereits verändert hat und Pläne gemacht werden - und das ist für mich Erfolg im Hintergrund, wo man tatsächlich Einfluss auf das Leben der Menschen hat."

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