Lewis Hamilton verpatzt Schweigeminute für Justin Wilson

Lewis Hamilton hat sich bei der Schweigeminute für Justin Wilson einen Patzer erlaubt und seine Kappe nicht abgesetzt: Er dachte, es wird ein Foto gemacht...

(Motorsport-Total.com) - Die Reifenaffäre um Sieger Lewis Hamilton beschäftigt derzeit die Formel 1, doch der Brite hat sich bereits vor dem Rennen in eine unangenehme Lage gebracht und ist in ein mächtiges Fettnäpfchen getreten. Gut 70 Minuten vor dem Beginn des Rennens haben sich alle Piloten für eine Schweigeminute für den verstorbenen Ex-Formel-1-Piloten Justin Wilson versammelt, doch Hamilton war der einzige, der nicht aus Respekt seine Kappe zog, sondern sie einfach aufließ.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton, Valtteri Bottas, Max Verstappen, Justin Wilson, Kimi Räikkönen

Basecap, Sonnenbrille, Kopfhörer: Nicht die ideale Schweigeminute... Zoom

Die Aktion brachte dem WM-Führenden natürlich wieder eine öffentliche Schelte ein. Wollte er vielleicht einfach nur seine neue blonde Frisur nicht zeigen, weil er sie erst im Falle eines Rennsieges präsentieren wollte? Nein, Hamilton hat die Schweigeminute ganz einfach versemmelt, wie er hinterher reumütig zugibt: "Ich habe einfach nicht realisiert, dass es eine Schweigeminute gab. Ich war so fokussiert und habe Musik gehört, ich dachte, wir würden ein Foto machen."

Auf Twitter entschuldigt sich der Brite später für seinen Fauxpas: "Ich habe allerhöchsten Respekt und Anerkennung für Justin und seine Familie. Ich entschuldige mich zutiefst dafür", schreibt er. Er habe gedacht, dass die Schweigeminute für seinen Landsmann, der vor zwei Wochen bei einem IndyCar-Rennen von einem umherfliegenden Teil tödlich verletzt wurde, zum gleichen Zeitpunkt wie bei Jules Bianchi in Ungarn stattfinden würde, die erst wenige Minuten vor dem Rennstart zelebriert wurde. "Da war ich falsch informiert", sagt er.

Als Wiedergutmachung zollte der Mercedes-Pilot Justin Wilson via Twitter vor dem Rennen noch einmal besonders Tribut: "Justin, bevor wir heute Rennen fahren, solltest du wissen, dass ich an dich denke. Mögest du in Frieden ruhen und mit den Engeln fliegen, Bruder."

Bei den Silberpfeilen war dies übrigens nicht der erste Fauxpas dieser Art: 2012 verpasste Michael Schumacher in Singapur die Gedenkminute für den ehemaligen Arzt Sid Watkins: "Ich muss mich entschuldigen, denn ich war noch auf dem WC. Meine Gedanken waren aber bei Sid", sagte Schumacher damals.