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Rennleiter: Cockpit-Kanzeln haben mehr Nachteile als Vorteile

Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting verspricht neue Tests zum Schutz des Fahrerkopfes und hofft, dass die Formel 1 aus dem Unfall von Justin Wilson lernt

(Motorsport-Total.com) - Nach dem tödlichen Unfall von Justin Wilson beim IndyCar-Rennen in Pocono ist auch in der Formel 1 die Diskussion über den Schutz des Fahrerkopfes wieder neu entbrannt. Ex-Formel-1-Pilot Wilson war am Sonntag vom Trümmerteil eines anderen Fahrzeugs am Helm getroffen worden und war am Dienstag an seinen schweren Kopfverletzungen verstorben.

Titel-Bild zur News: Cockpithaube

Cockpithauben hatten die FIA bei Tests nicht überzeugt Zoom

Spätestens seit dem Unfall von Felipe Massa 2009 in Ungarn wird in der Formel 1 über die Einführung von Cockpit-Kanzeln diskutiert, doch auch der aktuell Unfall hat die Meinung von Formel-1-Rennleiter Charlie Whiting zu diesem Thema nicht geändert. "Wir glauben, dass die Nachteile einer geschlossenen Kanzel die Vorteile überwiegen", sagt Whiting im Interview mit 'auto, motor und sport'.

Vor allem bei der Bergung eines Piloten nach einem Unfall könnte eine geschlossene Cockpithaube zu einem Sicherheitsrisiko werden, wie entsprechende Untersuchungen des Automobil-Weltverbands FIA ergeben hatten. "Trotzdem werden wir unsere Anstrengungen fortsetzen einen Weg zu finden, wie wir herumfliegende Teile vom Cockpit ablenken können", sagt Whiting. "Das ist aber alles andere als eine einfache Aufgabe."

Eine neue Versuchsreihe wird die FIA nach Aussage von Whiting im nächsten Monat starten, Ergebnisse sollen den Teams dann im Oktober präsentiert werden. Darüber hinaus will sich Whiting auch mit seinen Kollegen aus der IndyCar-Serie austauschen. Wir werden mit unseren Partner aus der IndyCar-Serie sprechen um zu sehen, ob wir etwas aus diesem schrecklichen Unfall lernen können", sagt er.