• 20.09.2006 09:42

  • von Fabian Hust

Lewis Hamilton strotzt vor Selbstbewusstsein

Hamilton sieht die Tests bei McLaren-Mercedes nicht als "Shoot-out" zwischen ihm und de la Rosa, weil er nicht glaubt, dass er noch etwas beweisen muss

(Motorsport-Total.com) - Am Dienstag durfte Lewis Hamilton bei seinem ersten Formel-1-Test zwar nur neun Runden fahren, da McLaren-Mercedes lediglich einen Funktionstest absolvierte, dennoch war der 21-Jährige von seiner ersten Ausfahrt im Formel-1-Boliden schwer begeistert. Der amtierende GP2-Champion könnte in der kommenden Saison für den britisch-deutschen Rennstall als Teamkollege von Fernando Alonso an den Start gehen.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Hamilton blickt seiner Formel-1-Zukunft voller Optimismus entgegen

Am (heutigen) Mittwoch wird der Brite seinen ersten "richtigen" Testtag absolvieren, am Dienstag versuchte er, alles in sich aufzusaugen und den ersten Tag im Team zu genießen. Und natürlich stellte er auch Vergleiche zu seinem bisherigen Renn-Fahrzeug an, auch wenn dies nach einem Tag natürlich nicht ganz einfach ist: "Beide Autos verwenden Achtzylinder und es ist ziemlich überraschend, wie unterschiedlich die beiden Motoren klingen." Der Formel-1-Motor klinge wesentlich sauberer. In Bezug auf den Fahrstil seien sich die beiden Autos aber recht ähnlich.#w1#

Beeindruckt ist jeder Rennfahrer bei seiner ersten Ausfahrt im Formel-1-Boliden von der Bremsleistung des Autos, davon hat Hamilton jedoch bisher noch nichts mitbekommen, dafür ist ihm etwas anderes aufgefallen: "Die Reifen fühlen sich etwas steifer an, sie fühlen sich nach einer härteren Mischung an, als wir sie in der GP2 verwenden. Im Moment weiß ich nicht, wie viel mehr Haftung vorhanden ist, aber das Auto fühlt sich deutlich leichter an, es ist aus diesem Grund schwierig zu wissen, wie viel Haftung du bekommst. Hinzu kommt, dass es an einem Formel-1-Auto wesentlich mehr Aerodynamik gibt."

"Es geht einfach darum, mir etwas Zeit zu geben, was ich meiner Meinung nach auch verdient habe." Lewis Hamilton

Formel-1-Insider sind sich mittlerweile sicher, dass Lewis Hamilton in den kommenden Monaten gegen Pedro de la Rosa um den Stammfahrer-Platz für 2007 kämpfen wird. Doch Hamilton will davon nichts wissen: "Soweit ich weiß, analysieren sie diese Tests nicht und sagen nicht 'Wenn du besser bist als Pedro, dann bekommst du den Platz'. Es geht einfach darum, mir etwas Zeit zu geben, was ich meiner Meinung nach auch verdient habe. Es war ein langer und harter Weg und nun bin ich endlich hier, ich soll einfach auf den Geschmack kommen und versuchen, ein paar Kilometer abzuspulen."

Der Nachwuchs-Rennfahrer gibt sich sehr selbstsicher, schließlich habe sein Teamkollege tausende von Kilometern im Formel-1-Boliden abgespult, zudem habe er bereits in den anderen Formel-Klassen bewiesen, zu was er fähig ist: "Vor allem in diesem Jahr in der GP2 und ich denke, dass ich schnell sein werde, wenn man mir die notwendige Zeit dazu gibt", so Hamilton, der versichert, dass ihm das Team gesagt habe, dass er nicht ausgetestet wird: "Sie sagten zu mir, dass ich den Test genießen soll, dass ich ihn verdiene und sicherstellen soll, dass ich Spaß habe."

"Ich werde mir die notwendige Zeit geben und meine Geschwindigkeit langsam erhöhen." Lewis Hamilton

"Ich selbst setze mich nicht unter dem Druck, auf die Strecke zu gehen und schneller als Pedro zu sein. Ich werde mir die notwendige Zeit geben und meine Geschwindigkeit langsam erhöhen. Es wäre schön, wenn ich am Ende des zweiten Tages bei der Musik bin, aber ich möchte von Pedro auch so viel wie möglich lernen - er ist ein sehr erfahrener Fahrer."

"Mit ausreichend Tests werde ich gerüstet sein", so Hamilton auf die Frage, ob er sich nach einem Test-Winter in der Lage sieht, sofort zum Stammfahrer befördert zu werden. Für McLaren-Mercedes wäre dies ein ungewohntes Vorgehen, denn normalerweise verpflichtet man nur Piloten, die mindestens schon eine Rennsaison oder ein Jahr als Testfahrer auf dem Buckel haben.