Ereignisreicher Testauftakt in Silverstone

Mit einigen Neuerungen und Zwischenfällen nahmen mehrere Teams die Tests in Silverstone auf - Bestzeit für Kovalainen vor Zonta und Montagny

(Motorsport-Total.com) - Bei gewohnt tristen, aber immerhin weitgehend trockenen Bedingungen - etwas anderes war ja in Silverstone auch nicht zu erwarten - nahmen heute mehrere Teams die letzte Testwoche vor der Abreise zum Saisonfinale mit den drei noch ausstehenden Rennen auf. Dabei wurden den schaulustigen Fans, die eigens angereist sind, viele Neuerungen und einige Zwischenfälle geboten.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen drückte dem ersten Testtag in Silverstone seinen Stempel auf

Hochbetrieb herrschte in der Boxengasse schon am Morgen: Bei McLaren-Mercedes wurde Lewis Hamilton erstmals im silbernen Overall den Fotografen präsentiert, während ein paar Meter weiter auch MF1 Racing die neue Lackierung im Spyker-Look vorstellte. Das bisherige Farbschema wurde abgelöst von einem orange-silbernen Mix, der an jene Optik erinnern soll, für die Spyker auch in der Sportwagenszene bekannt ist.#w1#

Kurzes Debüt im "Silberpfeil" für Hamilton

Dass Präsentationen nicht immer Glück bringen, musste speziell Hamilton (feststellen, denn vor den Augen seines Vaters Anthony blieb der frischgebackene GP2-Champion einmal mit einem technischen Defekt stehen, obwohl für heute aufgrund eines Engpasses an Motoren - neue Mercedes-V8-Aggregate sollen morgen rechtzeitig aus Brixworth angeliefert werden - ohnehin nur für einen kurzen Shakedown vorgesehen war.

Alles in allem zeigte sich der 21-Jährige von seiner ersten echten Formel-1-Erfahrung über neun Runden dennoch angetan: "Es war fantastisch - ich kann gar nicht aufhören zu lächeln", gab er unseren Kollegen von 'autosport.com' ins Mikrofon. "Verglichen mit der GP2 war der Speed gar nicht so erstaunlich, aber die Art und Weise, wie das Auto einlenkt, ist umwerfend! Schade, dass ich nicht mehr Runden fahren konnte, aber ich habe ja noch zwei Tage vor mir."

Bestzeit fuhr in 1:19.125 Minuten Renault-Testpilot Heikki Kovalainen, der 81 Runden auf dem 5,141 Kilometer langen Traditionskurs zurücklegte und damit auch der fleißigste Mann des Tages war. Für Renault stand naturgemäß die Vorbereitung auf den WM-Showdown im Vordergrund, wobei ein Schwerpunkt der Reifenvorauswahl galt. Im zweiten R26 saß übrigens erstmals Nelson Piquet jun. (4./+ 0,598/65 Runden).

Lewis Hamilton

So hatte sich Lewis Hamilton sein Testdebüt vermutlich nicht vorgestellt Zoom

Piquet jun. fühlt sich im R26 bereits wohl

"Ich lerne noch über das Auto, gewöhne mich gerade erst daran, aber es läuft ganz gut", gab der Brasilianer, der übrigens unter Beobachtung seines weltmeisterlichen Vaters Nelson sen. stand, zu Protokoll. "So anders als die GP2 ist das nicht. Der Schritt aus der Formel 3 in den Williams oder BAR war viel größer. Jetzt fühle ich mich schon viel wohler. Ich freue mich auf die Zusammenarbeit mit Renault, hoffe, dass sie mich mögen und dass es gut laufen wird."

Ereignisreich war der Tag auch aus Toyota-Sicht, denn bei den Japanern nahm erstmals Neo-Testfahrer Franck Montagny im TF106B Platz. Der Franzose, der momentan noch bei Super Aguri unter Vertrag steht, trug bei seiner Premiere einen schwarzen Rennoverall ohne Sponsorenaufkleber und einen ebenso neutralen Helm, ließ es sich aber aufgrund der kühlen Temperaturen nicht nehmen, eine Toyota-Teamjacke anzuziehen, zumal er morgens nur zwei Runden abspulen konnte.

Kein problemloser Testauftakt für Toyota

Zwischendurch sorgte vor der Box des Teams eine gewaltige Rauchwolke für Aufsehen, während Montagny - übrigens genau beobachtet von seinem Vorgänger Ricardo Zonta (2./+ 0,256/46 Runden), der ja zu Renault wechseln wird - in einer anderen Situation von seinen Mechanikern wegen eines Problems die Boxengasse zurückgeschoben werden musste. Unterm Strich wurde für Montagny nach 38 Umläufen Platz drei mit 0,529 Sekunden Rückstand registriert.

Adrian Valles

Adrian Valles drehte seine ersten Runden im M16 mit neuer Spyker-Lackierung Zoom

Bei Williams stand indes alles ganz im Zeichen der Premiere des neuen Toyota-Motors im Heck des FW28, die Narain Karthikeyan durchführen durfte. Der Inder spulte sechs Runden ab, hatte 9,123 Sekunden Rückstand auf die Spitze, blieb obendrein auch einmal mit einem technischen Defekt stehen und musste von Streckenposten mittels LKW zurück an die Box gebracht werden. Allerdings war ohnehin nicht mehr als ein Shakedown geplant.

Langsamster der ernsthaft gezeiteten Fahrer war übrigens der junge Spanier Adrian Valles, der im MF1-Toyota 20 Runden zurücklegte, dabei aber 6,276 Sekunden auf die Spitze und mehr als vier Sekunden auf seinen Teamkollegen Christijan Albers (5./+ 1,990/48 Runden). Valles leistete sich trotz seiner zarten 19 Lenze keinen wirklich groben Schnitzer, war ohnehin überwiegend damit beschäftigt, sich im Fahrerlager vorzustellen.

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