• 08.06.2007 09:27

Lewis Hamilton fühlt sich nicht benachteiligt

Der Formel-1-Neuling hat nicht das Gefühl, dass er vom Team benachteiligt wird, gibt jedoch zu, enttäuscht zu sein, dass er in Monte Carlo nur Zweiter wurde

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Rennen in Monte Carlo kam vor allem bei den britischen Medien der Verdacht auf, McLaren-Mercedes könnte Fernando Alonso bevorzugen. Die Mutmaßung: Der Rennstall um Teamchef Ron Dennis will, dass der Spanier Weltmeister wird und Lewis Hamilton in seiner ersten Formel-1-Saison nicht, da man dem amtierenden Weltmeister die volle Unterstützung zugesagt hat und da man sein deutlich höheres Gehalt rechtfertigen muss.

Titel-Bild zur News: Lewis Hamilton

Lewis Hamilton hätte in Monte Carlo natürlich gern gewonnen

Alles Quatsch, heißt es seitens des Teams, und auch Lewis Hamilton selbst dementiert, dass sein Teamkollege bevorzugt wird. Stattdessen ist der 22-Jährige davon überzeugt, dass er in diesem Jahr die gleiche Chance hat, Weltmeister zu werden wie Alonso, dem dieses Kunststück bereits zweimal gelungen ist.#w1#

"Das Team stellt mir das exakt gleiche Auto zur Verfügung wie Fernando", betonte Hamilton am Donnerstag gegenüber Medienvertretern, der nach dem Rennen in Monte Carlo noch erklärt hatte, dass er die Nummer 2 im Team ist. "Ich habe eine fantastische Gruppe an Leuten, die an meinem Auto arbeitet, die so gut sind wie Fernandos Jungs - wenn nicht sogar besser."

Hamilton habe "den wirklich starken Glauben an sie": "Alle Jungs hier wollen gewinnen. Niemand ist voreingenommen, sie sind alle sehr, sehr gleich und sehr fähig. So hat das nicht geklungen und ich denke, dass die Kommentare aus dem Zusammenhang gerissen worden sind und viel übler klangen als es tatsächlich der Fall war."

Er habe "absolut das Gefühl", dass er die gleichen Chancen auf den Gewinn des Titels habe: "Ich habe das Gefühl, dass mir das Team, mir und Fernando, das Auto zum Siegen gibt und ich habe das Gefühl, dass es erst am Ende der Saison eine Entscheidung geben wird. Am Ende wird es jener sein, der am konstantesten war und die wenigsten Fehler gemacht hat. Es wird meiner Meinung nach die ganze Zeit eng zugehen."

Dass in Großbritannien nach dem Rennen in Monaco ein derart großer Wirbel um die Stallorder entstand, hatte Hamilton nicht erwartet: "Ich war ziemlich überrascht, dass daraus ein so großes Ding gemacht wurde. Schlussendlich waren wir das erfolgreichste Team des Wochenendes und wir haben mit beiden Fahrern fantastische Arbeit geleistet. Die Leute haben sich nicht darauf konzentriert sondern auf etwas anderes."

Der Formel-1-Neuling gibt jedoch zu, dass es ihm nicht leicht gefallen ist, Fernando Alonso nicht anzugreifen und brav als Zweiter ins Ziel zu fahren: "Es ist hart, wenn das Auto großartig ist und alles gut läuft. Man weiß, dass man den Speed hat und du kannst nicht das Maximum daraus machen. Ich verspürte aus diesem Grund Enttäuschung. Aber Alonso hat im Rennen fantastische Arbeit geleistet und es besteht kein Zweifel daran, dass er den besten Job erledigt und den Sieg verdient hat. Meine Zeit wird kommen."

Gelassen bleibt Hamilton auch in Bezug auf die Kritik von Ex-Formel-1-Weltmeister Jacques Villeneuve, der die in seinen Augen rüden Startmanöver Hamiltons verurteilt und sogar eine Disqualifikation forderte: "Ich habe Jacques 1995 getroffen, er war einer der ersten Formel-1-Fahrer, den ich traf und ich habe unglaublich viel Respekt vor ihm. Er hat das Recht, seine eigene Meinung zu haben."