• 07.06.2007 11:32

McLaren-Mercedes möchte Siege abonnieren

Mit Präzision möchten die "Silberpfeile" zu einer Siegesserie ansetzen - Keine Hektik um Lewis Hamilton - Ferrari-Gegenwehr erwartet

(Motorsport-Total.com/sid) - Zwei "Silberpfeil"-Fahrer gemeinsam an der Tabellenspitze und beim Doppelsieg in Monaco eine Vorstellung wie von einem anderen Stern - Mercedes-Sportchef Norbert Haug würde die aktuelle Situation in der Formel 1 am liebsten für den Rest der Saison einfrieren. "Wenn man so was irgendwo abonnieren könnte, würde ich das sofort machen", sagte der Schwabe vor dem Großen Preis von Kanada in Montreal am kommenden Sonntag dem 'Sport-Informations-Dienst' (sid).

Titel-Bild zur News: Norbert Haug

Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug würde gern Siege abonnieren

Stattdessen konzentriert man sich bei McLaren-Mercedes weiter auf die Arbeit. Zuverlässigkeit auf höchstem Niveau ist das aktuelle Erfolgsgeheimnis von Weltmeister Fernando Alonso und seinem "Kronprinzen" Lewis Hamilton. Beide führen vor dem 6. von 17 WM-Läufen mit jeweils 38 Punkten und fünf Zählern Vorsprung auf Ferrari-Pilot Felipe Massa, der wie Alonso immerhin schon zwei Rennen gewonnen hat.#w1#

Ein Sieg fehlt Lewis Hamilton noch in seinem ganz persönlichen Formel-1-Märchen. In den ersten fünf Rennen stand der 22-Jährige immer auf dem Podium, einmal als Dritter, danach viermal in Folge als Zweiter. Die britische Presse hätte Hamilton gerne schon in Monte Carlo als Sieger gefeiert und brachte mit ihren eindeutigen Unterstellungen die Untersuchung des Automobil-Weltverbandes FIA über eine angebliche Teamorder bei McLaren ins Rollen.

"Das war ein merkwürdiges Konstrukt. Am Pfingstmontag gab es keine Zeitungen und am Dienstag wurde der Sieg in Frage gestellt", sagte Haug: "Wenn die FIA etwas gefunden hätte, dann hätte sie es auch geahndet. Aber da gab es nichts zu finden." Haug räumte ein, dass auch Hamilton in Monaco ähnlich wie bei seinem zweiten Platz in Bahrain siegfähig gewesen sei: "Aber wenn in Monaco die Möglichkeit nicht gegeben ist, bei den Boxenstopps zu überholen, dann geht es dort eben nicht." Der jahrelang von McLaren und Mercedes akribisch geförderte Jungstar bekomme jederzeit ebenso wie Alonso alle Unterstützung, aber niemand im Team breche deshalb in Hektik aus.

Für das Rennen in Montreal, das an die Autos völlig andere Anforderungen stellt als Monte Carlo, rechnet Haug nicht mit einer erneuten Dominanz: "Ferrari wird wieder stark sein, Renault kommt, BMW Sauber pusht enorm. Es besteht die Möglichkeit, dass es enger wird."

Gerade deshalb dürfe man sich nicht auf den Erfolgen der ersten fünf Rennen ausruhen. "Ich freue mich über die Präzision und darüber, dass wir alle bisherigen Rennrunden absolviert haben", sagte Haug: "Aber Stillstand bedeutet Rückschritt. Wer nicht fortlaufend weiterentwickelt, kann seinen Rhythmus nicht halten. Und es gibt noch Raum für Verbesserungen."