Letzte Hoffnung für Belgien verblasst

Nun ist es wohl endgültig offiziell: Die Formel 1 wird vorerst nicht mehr auf der klassischen Strecke in Spa-Francorchamps gastieren

(Motorsport-Total.com) - In der Formel 1 deutet sich langsam der Abzug aus Europa an: Nachdem Bernie Ecclestone diese Woche unterstrichen hat, dass in Österreich nicht mehr gefahren wird, ist nun wohl auch Belgien endgültig aus dem Rennen um einen Grand Prix.

Titel-Bild zur News: Eau Rouge

Auf der Fahrerstrecke in Spa wird in diesem Jahr nicht mehr gefahren

Wegen des von der nationalen Regierung frühzeitig verabschiedeten Tabakwerbeverbots wurde die Traditionsstrecke in Spa-Francorchamps kurzerhand vom Kalender gestrichen. Danach gab es noch einige Gespräche mit FIA-Präsident Max Mosley, die aber ergebnislos blieben, und schlussendlich eine gerichtliche Initiative. Diese wurde jedoch gestern abgeschmettert, weshalb nun wohl alle Bemühungen gescheitert sind.

Belgische Repräsentanten hatten dem Weltverband vorgeworfen, er dürfe als Sporthoheit keinen Einfluss auf kommerzielle Belange nehmen. Bekanntlich war der Grand Prix ursprünglich nach einer Abstimmung der Teamchefs bei einer FIA-Sitzung gestrichen worden, weil man der Ansicht war, die Formel 1 könne es sich in so einer so schwierigen Zeit nicht leisten, den Sponsoren eine weitere Veranstaltung mit Tabakwerbeverbot zuzumuten.

Die FIA nahm die Abweisung der Klage naturgemäß erfreut zur Kenntnis, wie in einem Statement deutlich wurde: "Die FIA begrüßt den negativen Beschluss des Gerichtshofs von Verviers hinsichtlich der Wiedereinsetzung des belgischen Grand Prix' 2003." Außerdem sei es "eine totale Verschwendung von Zeit und Geld", in so einer Angelegenheit ein Gerichtsverfahren gegen ihn anzustrengen, ließ der Weltverband ausrichten.

"Diese klassische Veranstaltung wurde nur unter größtem Bedauern gestrichen, weil die Teams sich aus Gründen, die außerhalb unserer Kontrolle liegen, einstimmig dagegen ausgesprochen haben, erneut in Belgien anzutreten", hieß es weiter. Bei diesen Gründen handelt es sich "um die Einhaltung von Sponsorverträgen". Zwar hätte die FIA das Rennen theoretisch trotzdem veranstalten können, "aber ohne teilnehmende Teams wäre das sinnlos."

Das letzte Mal, dass ein Formel-1-Lauf ohne Zusage der Teams und ohne klar deklarierten Promoter ausgetragen wurde, war 1981 in Argentinien. Die FIA verwies darauf im gestrigen Statement: "Das Rennen hat damals nie stattgefunden. Es musste abgesagt werden."

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