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Leclerc: "Kann die Situation nicht akzeptieren, in der wir uns befinden"
Charles Leclerc hadert mit dem unglücklich getimten Safety-Car in Imola und erklärt das Manöver gegen Alexander Albon, den er wieder vorbeilassen musste
(Motorsport-Total.com) - Für Charles Leclerc lief beim Heimspiel von Ferrari in Imola nicht viel zusammen. Platz sechs klingt nach dem elften Startplatz nach einer guten Schadensbegrenzung, dennoch hadert der Monegasse mit dem Rennen und musste in der Schlussphase sogar noch eine Position freiwillig abgeben.

© LAT Images
Charles Leclerc packte gegen Alexander Albon die Ellenbogen aus Zoom
Leclerc war in der Frühphase des Rennens als einer der ersten Piloten an die Box gekommen und hatte von Medium auf die harten Reifen gewechselt. Im Vergleich zu vielen seiner Konkurrenten war das aber ein zusätzlicher Stopp, weil das virtuelle Safety-Car kurz vor Rennhalbzeit den Fahrern einen günstigen Zeitpunkt für einen Reifenwechsel bot.
Auch Leclerc kam noch einmal für einen Reifentausch an die Box, doch als wenige Runden später ein echtes Safety-Car ausgerufen wurde, spielte ihm das nicht gerade in die Karten. "Wir haben angefangen zu überhitzen und konnten die Reifen nicht wechseln, da wir nichts mehr zur Verfügung hatten", erklärt er. "Das war wirklich schade."
Zwar kam er so zunächst an Teamkollege Lewis Hamilton und Alexander Albon (Williams) vorbei, allerdings stand ihm auf alten Reifen eine schwierige Schlussphase bevor.
Beim Angriff von Albon außen in Kurve 1 drückte Leclerc seinen Kontrahenten dabei von der Strecke und ins Kiesbett, wodurch Teamkollege Hamilton an Albon vorbeikam. Einer Strafe entging er nur, weil er Albon wenig später freiwillig passieren ließ.
"Ich habe vor dem Rennen schon gesagt: Das ist eines dieser Rennen, in denen man mit Herz fahren muss, wo man auch mal die Ellenbogen ausfahren muss", sagt er im Nachhinein bei Sky. "Und ich weiß, dass man da oft ans Limit geht - manchmal auch drüber. Aber wenn man von Platz elf startet ... Als Fahrer kann ich die Situation, in der wir uns befinden, einfach nicht akzeptieren."
Kein DRS von Hamilton bekommen
Kurz danach zog er im Zweikampf mit Hamilton den Kürzeren und bat anschließend das Team darum, DRS von Hamilton zu bekommen. Doch der verfolgte einen anderen Plan: Er wollte Oscar Piastri noch das Podium abjagen.
Nach dem Rennen zeigt Leclerc Verständnis und erklärt seinen Standpunkt: "Mein Display hat ein oder zwei Runden angezeigt - ich dachte, es wäre die letzte Runde. Und ich dachte mir: Keine Chance, dass Lewis noch an Oscar vorbeikommt", sagt er.
"Aber es waren tatsächlich noch zwei oder drei Runden übrig. Dann hat mir das Team die Situation erklärt, und natürlich habe ich sie verstanden."
Am Ende spielte das aber ohnehin keine Rolle, da Leclerc gebeten wurde, Albon aufgrund der Aktion passieren zu lassen. "Also hätte es ohnehin nicht viel geändert", zuckt er mit den Schultern.
Wenn das Qualifying nur besser wäre ...
Rang sechs ist nach dem enttäuschenden Qualifying versöhnlich, doch bei Ferrari ist man weiterhin auf der Suche nach dem Pace-Problem am Samstag. "Die positive Seite ist, dass das Tempo von Anfang bis Ende stark war", meint Teamchef Frederic Vasseur gegenüber Sky.
"Die Strategie war gut, gut umgesetzt - aber es bleibt etwas Frust, denn ich denke, wenn wir das Rennen von einer besseren Position gestartet hätten, wäre noch mehr möglich gewesen", weiß der Franzose.
Das ist schon länger ein Problem. "Wir hatten immer diesen Unterschied zwischen Qualifying- und Renn-Pace. In Dschidda waren wir im Rennen wahrscheinlich die Schnellsten auf der Strecke, aber im Qualifying drei Zehntel weg. In Miami war es derselbe Unterschied. An diesem Wochenende ist es wahrscheinlich genauso", sagt Vasseur.
"Ich denke nicht, dass wir das beste Auto haben - Max war heute klar schneller als wir. Aber unter diesen Bedingungen sind wir sehr nah dran. Das bedeutet, wir müssen im Qualifying einen Schritt machen."
Wenig Hoffnung für Monaco
Als nächstes steht das Heimspiel von Leclerc in Monaco an, das er im vergangenen Jahr gewinnen konnte. An eine Wiederholung glaubt er jedoch nicht: "Ich glaube, Monaco legt einige Schwächen unseres Autos offen", meint Leclerc.
"Ich weiß es nicht - aber in Monaco gibt es auch viele unvorhersehbare Dinge. Das Risiko, das man im Qualifying eingeht, das Auto wird ganz anders abgestimmt - ich hoffe, wir werden positiv überrascht."


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