Alexander Albon: Williams-Pace war so gut, ich dachte, ich kriege sogar Piastri!

Alexander Albon ist nach dem zweiten fünften Platz in Folge euphorisch: Doch im Gedanken an ein mögliches Podest wurde er gegen Charles Leclerc zu übereifrig

(Motorsport-Total.com) - Über Platz fünf darf sich Alexander Albon am Ende sogar ein bisschen ärgern. Lange Zeit kämpfte der Williams-Pilot sogar um ein Podium - und das sogar fast aus eigener Kraft - doch am Ende zollte er einem harten Manöver von Charles Leclerc Tribut und musste den Ferrari von Lewis Hamilton ziehen lassen.

Titel-Bild zur News: Alexander Albon (Williams FW47) beim Formel-1-Rennen in Imola 2025

Der Ausflug in den Kies kostete Alexander Albon rang vier Zoom

"Ja, schon seltsam, oder?", lacht er bei Sky. "Im reinen Rennverlauf waren wir im Kampf um P3, P4 - ganz ohne Safety-Car, einfach so."

Zwar gibt der Thailänder zu, dass Williams mit dem Zeitpunkt des virtuellen Safety-Cars "vielleicht etwas Glück" hatte, doch das zweite Safety-Car für das gestrandete Auto von Andrea Kimi Antonelli spielte ihm dafür nicht in die Karten.

Albon hatte sich auf seinen Reifen nicht von den Frühstoppern an die Box ziehen lassen, sondern hielt an seiner ursprünglichen Strategie fest. Dadurch lag er zeitweise sogar auf einem Podestrang, bevor das virtuelle Safety-Car für den Haas von Esteban Ocon kam. Passend nutzte er die Chance und wechselte auf harte Reifen.

Auf diesen musste er sich dem schnellen McLaren von Oscar Piastri geschlagen geben, doch mit Rang vier war immer noch ein sehr starkes Ergebnis drin. Knapp sieben Sekunden lag er vor Lewis Hamilton, als einige Runden später das echte Safety-Car kam.

Zwar nutzte auch Albon die Chance zum Stopp, doch der Vorsprung war weg - und zunächst auch die Position gegen Charles Leclerc, der auf seinen Reifen geblieben war. Der Monegasse hatte auf den alten Pneus jedoch in der Schlussphase Probleme - und als Albon in Kurve 1 angriff, kam es für ihn zu einer unschönen Situation.

Zu übereifrig gegen Charles Leclerc?

Albon wollte in Kurve 1 außen mitgehen, wurde dabei jedoch von Leclerc ins Kiesbett geschickt. Das nutzte dessen Teamkollege Lewis Hamilton, um den Williams auf Rang sechs zu verdrängen. Zwar musste Leclerc seine Position gegen Albon wieder hergeben, Rang vier war aber weg.

"Heute fahre ich weg und bin ein bisschen enttäuscht - was sich irgendwie komisch anfühlt, das zu sagen", meint Albon. "Ich denke, ich hätte das Duell mit Charles vielleicht anders angehen können, da wäre mehr drin gewesen."

"Vielleicht hätte ich beim Überholmanöver gegen Charles etwas geduldiger sein sollen", gibt er zu. Doch die Aussicht, auch nach dem Podium von Piastri vor ihm greifen zu können, war zu verlockend. "Ich dachte, ich könnte vielleicht sogar Oscar vorne noch holen, so gut war das Tempo mit den neuen Reifen", erklärt er.

Doch auch Platz fünf war für Williams ein starkes Ergebnis. "Wir waren aus eigener Kraft in der Nähe eines Podiums unterwegs", lobt auch Teamchef James Vowles. "Alex hat ein absolut starkes Rennen abgeliefert. Ich saß auf der Stuhlkante, als er gegen die Ferraris gekämpft hat."

"Am Ende hat er zwar das Nachsehen gehabt, aber immerhin hat er einen von ihnen noch überholt. Ich bin stolz auf das, was er heute erreicht und wie er gefahren ist."

Wie lange hält die starke Williams-Form?

40 Punkte hat Albon jetzt schon auf dem Konto, und weil auch Carlos Sainz als Achter punkten konnte, beträgt der Vorsprung auf den ersten Verfolger für Williams bereits 31 Zähler. Für den Thailänder war es nach Miami bereits der zweite fünfte Platz in Folge - damit hätte vor der Saison wohl niemand gerechnet.

"Es ist schon seltsam. Ganz ehrlich, ich sage mir selbst immer wieder: Das passiert nicht nochmal, das ist jetzt nur dieses eine Rennen. Und dann kommt das nächste - und wir sind wieder richtig schnell", meint er.


"Und dann denkt man: Ist das jetzt alles nur zufällig oder doch nicht? Ich würde ehrlich sagen: In Miami und hier waren wir schnell, meiner Meinung nach sogar unerwartet schnell an diesem Wochenende. Ich habe erwartet, dass Miami gut wird - aber nicht hier."

"Und das öffnet irgendwie das Fenster für mehr", sagt er. "Vielleicht sind wir nächste Woche wieder stark. Ich denke tatsächlich, dass Monaco gar nicht so schlecht für uns sein wird. In Barcelona dagegen werden wir vermutlich zu kämpfen haben. Aber solange es läuft, genießen wir es."

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