powered by Motorsport.com

Lauda: "Vettel kann man abschreiben"

Niki Lauda dementiert zwar, Red Bull eine Stallorder gegen Vettel empfohlen zu haben, dennoch müsse man Webber nun "von früh bis Abend streicheln"

(Motorsport-Total.com) - Muss Red Bull beim Saisonfinale eine Stallorder anwenden, um WM-Leader Fernando Alonso doch noch abzufangen? Der spanische Ferrari-Pilot führt elf Punkte vor Red-Bull-Pilot Mark Webber. Dessen Teamkollege Sebastian Vettel ist mit einem Rückstand von 25 Punkten nur noch Vierter. Die Tageszeitung 'Österreich' zitiert Niki Lauda nun damit, dass die Bullen keine Wahl haben: "Bei Red Bull muss die Stallorder her. Wenn sie jetzt nicht auf Webber setzen, stehen sie am Ende womöglich ohne Titel da."

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel

Niki Lauda spricht Red-Bull-Ass Sebastian Vettel jegliche Titelchancen ab

In der 'Kleinen Zeitung' dementiert er nun, dies jemals gesagt zu haben: "Stallorder ist verboten. Von Stallorder habe ich daher nie etwas gesagt. Nur davon, dass Red Bull jetzt logisch fahren muss." Was er damit meint? "Der Unterschied liegt im Kleingedruckten", erklärt der 61-Jährige. Man dürfe die Stallorder eben nicht so offensichtlich durchführen wie Ferrari in Hockenheim, "denn das ist ein Affront gegen Sport und Zuschauer. Red Bull muss einfach rennbezogen denken. Und wird das auch machen."

Daher ist der Wiener der Meinung, dass man Vettel für Webber opfern muss. "Red Bull muss alles auf die Karte Webber setzen, muss den Webber von früh bis Abend streicheln, damit er seine in Korea verlorenen Punkte zurückholt", sagt Lauda, der den Australier kurz vor seinem Aus als Jaguar-Teamchef beim "Raubkatzen-Team" für die Saison 2003 verpflichtet hatte.

Dennoch glaubt er, dass Webber als Fahrer nicht mit Alonso mithalten kann, doch der Materialvorteil spricht wiederum für den Australier: "Ich bin überzeugt, dass die beiden Red Bull drei, vier Zehntel schneller sind als alle anderen. Dafür ist Alonso der bessere Fahrer, der fährt in einer eigenen Liga. Mit dem Vorteil des klar schnelleren Autos müsste Webber das jedoch kompensieren können."

Und was ist mit Vettel? "Vettel kann man abschreiben", findet der dreifache Champion harte Worte gegen den Heppenheimer, der in Südkorea in Führung liegend Opfer eines Motorschadens wurde. "Er hat keine Chance mehr. Wie soll das funktionieren? Selbst wenn Vettel gewinnen sollte, lösen sich die anderen ja nicht in Luft auf."