• 02.11.2010 14:42

  • von Christian Nimmervoll & Dieter Rencken

Williams fiebert im WM-Kampf mit Webber

Patrick Head und Frank Williams drücken im WM-Kampf ihrem Ex-Schützling Mark Webber die Daumen, der sich seit 2005/06 enorm weiterentwickelt hat

(Motorsport-Total.com) - Mark Webber gehört zwei Rennen vor Schluss als derzeit WM-Zweiter hinter Fernando Alonso zum engsten Kreis der Titelfavoriten. Im Fahrerlager ist er ohnehin für viele der sentimentale Favorit - und für das Williams-Team sowieso. Denn 2005/06 stand der Australier beim britischen Rennstall aus Grove unter Vertrag.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Mark Webber hat in Südkorea wichtige WM-Punkte liegen gelassen

Damals gelang ihm nur ein einziger Podestplatz, obwohl er nicht weniger als achtmal aus den ersten zwei Startreihen losfuhr. Das brachte Webber eine Reputation als starker Qualifyer, aber zu wenig konstanter Rennfahrer ein. "Ich glaube auch gar nicht, dass Mark das abstreiten würde, denn er war immer sehr schnell und qualifizierte sich immer hervorragend", erinnert sich Williams-Teilhaber Patrick Head an die damalige Zusammenarbeit zurück.

"Ein- oder zweimal hat er in Rennen Fehler gemacht - vielleicht ist er einfach schneller gewesen, als es das Auto zugelassen hat -, aber das hat er jetzt im Griff", stellt Head bei Webber eine Entwicklung fest. "Wer seine Karriere verfolgt hat, dem ist das vielleicht auch in seinem ersten Red-Bull-Jahr noch aufgefallen, aber Mark ist ein sehr entschlossener Charakter, hat das analysiert und bereinigt. Jetzt macht er kaum noch Fehler."

Einer davon unterlief ihm allerdings beim Grand Prix von Südkorea, als er sich bei Regen an zweiter Stelle liegend von der Strecke drehte. Hätte er das Rennen nach dem Ausfall seines zu dem Zeitpunkt führenden Teamkollegen Sebastian Vettel gewonnen, würde er in der Fahrer-WM nun schon 21 Zähler Vorsprung. Stattdessen fehlen ihm derzeit elf Punkte auf Ferrari-Pilot Fernando Alonso. Ex-Teamchef Frank Williams findet daher: Matchball vergeben!


Fotos: Mark Webber, Großer Preis von Südkorea, Sonntag


"Mark hat sich mit dem Ausfall im letzten Rennen selbst großen Schaden zugefügt", wird Williams von der 'BBC' zitiert. "Es ist leicht, von außen kritisch zu sein, denn bei Regen ist es nicht leicht, 730 PS unter Kontrolle zu halten, aber letztendlich hat er das Auto außer Kontrolle verloren. Wird er dennoch gewinnen? Seine Chancen stehen immer noch sehr gut, aber ich würde nicht darauf wetten. Wenn er kühlen Kopf bewahrt, könnte es reichen."