Lauda: Vettel ist ein Killer

Experte Niki Lauda blickt hinter Sebastian Vettels Fassade und traut dem neuen und alten Weltmeister in der Zukunft noch einiges zu

(Motorsport-Total.com) - Ex-Weltmeister und Experte Niki Lauda ist ein bekennender Fan von Sebastian Vettel. Besonders die Art und Weise, wie der Red-Bull-Pilot arbeitet, beeindruckt den Österreicher. Nach dem Gewinn des zweiten Titels erklärt Lauda der Agentur 'Reuters', dass Vettel in der Lage ist, die Rekorde von Michael Schumacher zu erreichen: "Er hat alle Voraussetzungen, um es zu schaffen. Wenn sein Auto und seine Karriere sich so weiterentwickeln, wird er es schaffen."

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda hatte 2011 einige Gelegenheiten, seine Kappe zu ziehen

"Der Gewinn der ersten Meisterschaft ist immer am schwierigsten. Die gesamte Karriere, beginnend bei den Karts, dauert viele Jahre und für diesen bestimmten Tag muss man jahrelang arbeiten. Bei der zweiten Meisterschaft ist es einfacher, weil der Druck geringer ist", analysiert Lauda, der selbst drei Weltmeistertitel feiern konnte.

"Viele sagen, mit dem besten Auto ist es leicht, Weltmeister zu werden. Ich sage aus Erfahrung: Das Auto wird nicht von alleine gut, der Red Bull ist so gut, weil ihn Sebastian so gut gemacht hat. Dieser Kerl hat einfach alle Prädikate, die ein sehr guter Rennfahrer haben muss, dazu Egoismus ohne Ende", wird Lauda von 'Bild' zitiert.

Sebastian Vettel

Red Bull und Sebastian Vettel waren 2011 bisher nur schwer zu schlagen Zoom

"Was viele nicht wissen: Seine freundliche Fassade ist echt, aber dahinter verbirgt sich ein Killer. Er hat alles Brutale, das du als Weltmeister haben musst. Er übertüncht das nur mit seinem Babyface", schildert Lauda. "Das Tolle an ihm: Er ist trotz des frühen Erfolges ein erdbezogener Mensch geblieben, weil ihn seine Eltern so erzogen haben. Eines seiner Geheimnisse ist sicherlich, dass er auf keine VIP-Partys geht, dass er nach seinem ersten Titel so weitergemacht hat, als hätte er ihn noch nicht gewonnen. Schnickschnack-Veranstaltungen nehmen Kapazitäten weg, die bei Seb dageblieben sind."

"Sie haben bei Red Bull ein so gutes Auto, dass es relativ leicht ist, es weiterzuentwickeln. Die Konkurrenz hat viel mehr Arbeit. Die muss erst einmal aufholen und dann weiterentwickeln", berichtet Lauda, der die Bedeutung des Autos klarmacht: "Wenn man sich für das falsche Auto entscheidet oder fahrerisch Probleme hat, kann man nicht gewinnen, weil es immer eine Kombination aus beidem ist."