• 09.10.2011 15:24

  • von Fabian Hust

Lauda: "Vettel hat noch wahnsinniges Potenzial"

Nach Einschätzung von Niki Lauda hat Sebastian Vettel auch nach zwei WM-Titeln und einer sehr starken Saison noch das Potenzial, sich zu steigern

(Motorsport-Total.com) - Sebastian Vettel ist mit seinen 24 Jahren der jüngste Formel-1-Pilot, dem es gelungen ist, zwei WM-Titel einzufahren und dies auch noch direkt in Folge. Angesichts seines jungen Alters glauben die meisten Experten, dass der Deutsche noch die Möglichkeit hat, sich in den kommenden Jahren zu steigern, wenn er weiter an Erfahrung dazu gewinnt.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda und Norbert Vettel

Niki Lauda weiß: Auch Vater Norbert hat seinen Anteil am Erfolg des Sohnemanns

"Was alles in der Formel 1 vorher passiert ist, er ist der Beste", adelt 'RTL'-Experte Niki Lauda den Red-Bull-Fahrer nach seinem vorzeitigen Titelgewinn. "Er will immer wieder versuchen, besser zu sein. Und das macht einen Spitzensportler aus, der er heute schon ist. Deswegen gehe ich einmal davon aus, dass das Ganze so weiter geht."

Dabei sieht Lauda, der selbst insgesamt drei Mal Weltmeister in der Königsklasse des Motorsports wurde, noch viel Luft nach oben: "Er ist am Zenit angelangt. Während wir staunen, hat er nichts anderes zu tun, als morgen zu überlegen 'Wie werde ich noch besser?'. Und das ist der ewige Kampf des Spitzensportlers, jedes Jahr zu versuchen, noch schneller zu Laufen, noch schneller Ski zu fahren, noch schneller Rennen zu fahren."

"Und der Sebastian hat es in seinem Alter eben schon zwei Mal zustande gebracht. Das heißt, sein Potenzial nach oben ist wahnsinnig groß. Und ich bin mir sicher, dass er nächstes Jahr oder nächstes Rennen wieder versucht, besser zu fahren. Und wenn er diesen Ehrgeiz behält, dann kann er unter Umständen auch Schumacher schlagen mit sieben Weltmeisterschaftstiteln. Das ist alles möglich."

Vettel habe das Glück, in einem Umfeld zu sein, das ihn unterstützt: "Das beginnt mit dem Vater, der ihm die Füße am Boden hält, der ihn nie hat abheben lassen. Sebastian ist immer jugendlich, er lacht immer freundlich, hat aber dahinter einen Killerinstinkt, ist Egoist. Aus dieser Kombination hast du den zweimaligen Weltmeister. Besser kann man es nicht machen."

Dass Red Bull mit der Verpflichtung von Vettel im Jahr 2009 einen großen Schritt nach vorn machte, ist für Lauda kein Zufall, wie er gegenüber 'RTL' weiter analysiert: "Der Zusammenhang ist überhaupt nicht konstruiert, das ist immer so. Wenn ein neuer Fahrer ins Team kommt und ein super Potenzial mitbringt, dann ist das klar. Sebastian hat in jungen Jahren mit dem Gokart-Fahren angefangen und hat sich dann immer weiter entwickelt."

"Er ist schon als fast fertiger Top-Pilot zum Team gekommen. Die Geschwindigkeit war vorhanden, auch wenn er noch kleinere Fehler gemacht hat. Zusammen mit Adrian Newey und den anderen Designern und Ingenieuren hat er dann die Rakete gezündet, die zum richtigen Moment abgehoben ist. Und dieser Rakete fliegt heute noch, richtig schnell in die richtige Richtung."

Auch vor Red-Bull-Besitzer Dietrich Mateschitz zieht Landsmann Lauda die Kappe: "Das Getränk entzaubert Ferrari, McLaren und wie sie alle heißen. Das ist für mich die Sensation, dass einer, der damit nichts zu tun hat, ankommt, ein Team findet, kauft und die richtigen Leute zusammenbringt, sodass er unschlagbar ist. Schon seit einigen Jahren dominieren sie die Formel 1. Das finde ich einfach toll."