• 15.10.2002 16:36

  • von Fabian Hust

Lauda: Räikkönen läuft Coulthard den Rang ab

Jaguar-Teamchef Niki Lauda sieht bei McLaren-Mercedes Anzeichen eines schleichenden Machtwechsels im Team

(Motorsport-Total.com) - Alles in allem war David Coulthard in diesem Jahr bei McLaren-Mercedes die Nummer 1. Neben Alexander Wurz verrichtete er wegen seiner immensen Erfahrung den Großteil der Entwicklungsarbeit, der Schotte gewann das Rennen in Monaco und fuhr mit 41 WM-Punkten mehr Zähler ein als Kimi Räikkönen. Der Finne hatte in seiner zweiten Saison allerdings auch elf Ausfälle, sein schottischer Teamkollege hingegen nur vier.

Titel-Bild zur News: Räikkönen und Coulthard

Bis zur Wachablösung ist es wohl nur noch eine Frage der Zeit

Konnte David Coulthard im Rennen noch seine Erfahrung voll ausspielen und im Schnitt eine bessere Leistung abliefern, war der junge Teamneuzugang im Qualifying mit 11:7 im direkten Vergleich stärker als "DC". Für Jaguar-Teamchef Niki Lauda ist der stille Finne die "größte Überraschung" der letzten Monate: "Er schien aus dem Nichts zu kommen und hat sofort bewiesen, dass er fantastische Leistungen zeigen kann", wird der Österreicher von 'ITV' zitiert.

Für den dreifachen Formel-1-Weltmeister werden Erinnerungen an seine aktive Zeit wach als Alain Prost zu ihm als neuer McLaren-Teamkollege hinzu stieß: "David Coulthard ist unter Druck. Ein neuer junger Fahrer, der zu einem ins Team kommt ist das schlimmste, was passieren kann. Ich weiß das aus erster Hand. Als ich meine erste WM 1975 gewann, da war Alain Prost nicht einmal alt genug um eine Superlizenz zu erhalten. Wenn so etwas passiert, dann demotiviert dich das. Du musst ihn immer schlagen, im Qualifying setzt ihn Räikkönen schon gewaltig unter Druck."

Für viele ist Kimi Räikkönen schon jetzt der "Thronfolger" von Mika Häkkinen und David Coulthard muss befürchten, dass er bald wieder faktisch die Nummer 2 ist. Teamchef Ron Dennis scheint an dem ruhigen aber kompromisslosen Rennfahrer aus dem hohen Norden wie einst bei Mika Häkkinen sein Herz verloren zu haben. Laut Lauda stehe Räikkönen erst zu Beginn seiner Karriere und die Ablösung werde für den Schotten eine "schmerzhafte" Erfahrung werden: "Er wird sich in der nächsten Saison an sein Limit treiben müssen."