• 16.10.2007 14:11

  • von Pete Fink

Lauda kann keinen Favoriten ausmachen

Niki Lauda sieht beim Brasilien-Showdown weder Fernando Alonso, noch Lewis Hamilton im Vorteil - Kimi Räikkönen nur mit Außenseiterchancen

(Motorsport-Total.com) - Der dreifache Formel-1-Weltmeister Niki Lauda ist in Sachen WM-Finale selbst oft genug als Aktiver in Erscheinung getreten. Sei es etwa 1976 in Japan, als er gerade wiedergenesen in der Regenschlacht von Fuji seinem Kontrahenten James Hunt den Titel kampflos überließ, oder 1984, als er den damaligen Youngster Alain Prost um einen halben Punkt niederhalten konnte.

Titel-Bild zur News: Niki Lauda

Niki Lauda will sich im Saisonfinale nicht auf einen Favoriten festlegen

Jetzt sieht auch er dem Showdown in Brasilien entgegen und wünscht sich dabei vor allem eines - keine technischen Defekte: "Es sollte eine reine Fahrerentscheidung werden", so Lauda gegenüber der österreichischen 'APA'. "Das Rennen wird schwierig genug. Schon der geringste Fehler könnte entscheidend sein".#w1#

Der Druck auf die drei Titelkandidaten sei natürlich enorm und auch die regnerische Wettervorhersage trägt nicht unbedingt zum Spannungsabbau bei. Kimi Räikkönen hat nach Lauda die einfachste Ausgangsposition. "Er muss auf Sieg fahren. Er hat nur diese eine Aufgabe. Den Rest kann er nicht beeinflussen", so der Formel-1-Experte über die Aussichten des Ferrari-Piloten, der mit seinem Rückstand von sieben Punkten als Außenseiter gelten muss.

Alonso vs. Hamilton ausgeglichen

Im Duell der beiden McLaren-Mercedes-Piloten sieht er einen winzigen Vorteil für Fernando Alonso, denn der spanische Doppelweltmeister konnte seine beiden Titel jeweils in Interlagos einfahren, während die Strecke in Sao Paulo für Lewis Hamilton Neuland ist. "Aber er wird das durch sein unglaubliches Talent wettmachen. Er hat heuer auch bereits auf unbekannten Strecken gezeigt, was er kann", glaubt Lauda.

Lewis Hamilton und Fernando Alonso

Lewis Hamilton und Fernando Alonso - beide haben gleiche Chancen Zoom

Das britische Supertalent, das am Wochenende jüngster Formel-1-Weltmeister aller Zeiten werden kann, konnte drei seiner vier Saisonsiege auf ihm bis dato unbekannten Strecken erreichen. Montréal, Indianapolis und Fuji befuhr Hamilton nur im McLaren-Simulator, lediglich in Ungarn war er bereits in der GP2 aktiv gewesen.

Aus der Sicht von Lauda wird es seitens des Teams keine Sonderregelungen geben. "McLaren wäre blöd, irgendjemanden zu bevorzugen. Das Team ist immer davon ausgegangen, dass beide Piloten gleichberechtigt sind", so Lauda. "Das ist in der Formel 1 gar nicht anders möglich. Alles andere außer Gleichbehandlung würde jeder Logik widerstreben."