Lauda: "Alonso ist kein Sympathieträger"

Niki Lauda kritisiert Fernando Alonsos Umgang mit seinem Ferrari-Team, denn das würde der Scuderia nicht weiterhelfen: "Gerade Italiener sind da sehr sensibel"

(Motorsport-Total.com) - Ferrari-Boss Luca di Montezemolo war nicht gerade angetan von Fernando Alonso - beziehungsweise von seinen jüngsten Aussagen. Der Spanier schien nicht glücklich mit seinem Team und sagte offen, dass er sich ein Auto wie das von Sebastian Vettel wünschen würde. Bei der Scuderia, wo das Team seit jeher über dem Fahrer steht, kam diese versteckte Kritik an der eigenen Leistung gar nicht gut an.

Titel-Bild zur News: Fernando Alonso

Fernando Alonso zeigte sich zuletzt nicht immer glücklich bei Ferrari Zoom

Einer der weiß, wie es bei Ferrari zugeht, ist Niki Lauda, der in den 70er Jahren selbst für das Traditionsteam aus Maranello ins Lenkrad griff. Die Roten würden es einfach nicht schaffen, Konstanz in ihre Erfolge zu bringen. "Sie sind einmal oben, einmal unten, einmal oben, einmal unten - weil sie diese Konsequenz der Weiterentwicklung nicht schaffen", urteilt Lauda bei 'RTL' und rügt in diesem Zusammenhang Alonso für sein Verhalten.

"Wenn man Ferrari fährt, dann muss man auch mal damit rechnen, dass das Auto nicht so toll ist", mahnt er den Doppelweltmeister zu Geduld und rät ihm von weiterer Kritik ab. "Seine Mechaniker arbeiten Tag und Nacht mit einem Auto, was im Moment nicht so geht wie ein Red Bull - und er motzt dauernd. Aber man muss die Leute motivieren. Gerade die Italiener sind da sehr sensibel", weiß der Mercedes-Aufsichtsratschef.

Mit seinen Aussagen würde Alonso sein Team aber in keinster Weise motivieren. Lauda hat darum für ihn sogar einen Tipp parat, wie er nach seinem zweiten Platz gestern hätte reagieren sollen: "Die Italiener erwarten, dass er sagt: 'Ich habe zwar nicht gewonnen, aber ich danke euch allen. Wir sind Gottseidank wieder Zweiter geworden. Es geht bergauf. In Monza geht es dann richtig bergauf.' Das ist die Art, wie man mit Italienern umgehen sollte."

Doch auch der Österreicher weiß: Alonso ist eben Alonso. Den stolzen Spanier so einfach umzubiegen, funktioniert nicht. Schon bei Renault und McLaren war der Doppelweltmeister nicht gerade für seine kollegialen Aussagen bekannt. "Er muss ein bisschen aufpassen", so Lauda weiter, der dem Mann aus Oviedo charakterliche Schwächen vorwirft: "Der Alonso ist kein wirklicher Sympathieträger", urteilt er.

Fernando Alonso, Sebastian Vettel

Gestern verlor der Spanier wieder sieben Punkte auf Sebastian Vettel Zoom

Sportlich hingegen sei alles paletti. "Er ist für mich der beste Rennfahrer, den es heute gibt - als Paket", so der Dreifachweltmeister, der vom gestrigen Rennen des Ferrari-Piloten beeindruckt war. Seine Leistungen würden seine sozialen Mängel noch kaschieren. Doch da sollte sich der Spanier nicht drauf verlassen: "Wenn Alonso im Vergleich zu Vettel, Hamilton und Rosberg seine zwei Zehntelsekunden 'Magic', die er hat, verlieren würde, dann bleibt nur noch sein Ruf über. Da muss er schauen, was dann noch da ist", so Lauda. "Er lebt ja von seiner Performance."