Kurioser Vorschlag: Hembery will bis zu acht Rennen in Folge

Clevere Idee oder komplette Überbelastung für alle Beteiligten? Pirellis Paul Hembery schlägt für die Zukunft eine komplette Reform des Formel-1-Kalenders vor

(Motorsport-Total.com) - 2018 steht der Formel 1 eine echte Mammutsaison bevor. 21 Rennen stehen im Kalender für das kommende Jahr - mehr gab es noch nie. Fernando Alonso kündigte sogar bereits an, seine Karriere beenden zu wollen, falls der Kalender in den kommenden Jahren noch einmal deutlich größer werden sollte. Pirellis Paul Hembery schlägt nun eine komplette Reform des Kalenders vor, falls die Zahl der einzelnen Grands Prix in Zukunft tatsächlich noch weiter ansteigen sollte.

Titel-Bild zur News: Sebastian Vettel, Kimi Räikkönen

Formel 1 an jedem Wochenende: Fluch oder Segen für die Königsklasse? Zoom

"Wenn wir die Anzahl der Rennen vergrößern, sollten wir sie regionalisieren. Also einen Block in Europa, einen in Amerika, einen in Asien", schlägt Hembery im Gespräch mit 'auto motor und sport' vor und erklärt: "Das reduziert den Reisestress. Und bringt die Formel 1 der entsprechenden Region näher, weil sie dann eine Saison in der Saison über ein paar Monate in ihrem Umfeld erleben."

Sein kurioser Vorschlag: "Zum Beispiel acht Rennen an aufeinanderfolgenden Wochenenden, und dann wieder ein Monat Pause zum Verschnaufen." Doch wäre das überhaupt im Sinne von Fahrern, Fans und Co.? Niki Lauda warnte zuletzt bereits vor einer "Überfütterung des Publikums" durch zu viele Rennen. Acht Rennen in acht Wochen würden diesen Effekt sicher noch verstärken.

Doch Hembery entgegnet: "Unsere Studien haben ergeben, dass sich viele schwertun, die Formel 1 über das ganze Jahr zu verfolgen, wenn der Start einmal zu ihrer Zeit am Nachmittag ist und dann wieder um Mitternacht. Die Frage, die ich von Motorsportfans am häufigsten höre, ist die: Findet an dem Wochenende ein Rennen statt?" Allerdings muss auch die Frage, ob zum Beispiel die Mechaniker dieses Pensum überhaupt durchhalten könnten, erlaubt sein.


Fotostrecke: Neue Formel-1-Strecken seit 2000

Fraglich ist auch, ob Formel-1-Besitzer Liberty Media überhaupt Interesse an einem solchen Non-Stop-Modell hätte. Der Kalender 2018 erntete von einigen Seiten bereits Kritik, weil es im Juni und Juli fünf Rennen in sechs Wochen geben wird. Die Formel 1 verschlägt es dann nacheinander nach Frankreich, Österreich, Großbritannien, Deutschland und Ungarn. Anschließend folgt die Sommerpause - die alle Beteiligten dann auch bitter nötig haben ...