Kundenchassis: Kolles kämpft nicht mehr alleine...

Spyker-Teamchef Colin Kolles steht im Kampf gegen die geplanten Kundenchassis von Toro Rosso und Super Aguri nicht mehr alleine da

(Motorsport-Total.com) - Das, was die Scuderia Toro Rosso in der zurückliegenden Saison als STR1 bezeichnete, war in Wahrheit ein modifiziertes Red-Bull-Racing-Chassis von 2005, und jenes Interimsauto, das Super Aguri derzeit bei den Tests in Spanien einsetzt, ist 1:1 ein Honda RA106 aus der zurückliegenden Saison. Keine Frage: Das Thema Kundenchassis sorgt momentan für Diskussionen.

Titel-Bild zur News: Colin Kolles

Colin Kolles würde im Kampf gegen Kundenchassis zur Not vor Gericht gehen

Zwar ist noch offen, ob die B-Teams von Red Bull und Honda 2007 tatsächlich mit klassischen Kundenchassis an den Start gehen werden, doch zumindest deutet alles darauf hin. Dies geht vor allem Spyker-Teamchef Colin Kolles gewaltig gegen den Strich, denn der Deutsche sieht überhaupt nicht ein, warum sich sein Rennstall mit einem eigenen Auto abmühen muss, während sich andere ganz einfach beim Schwesternteam bedienen können.#w1#

Im Gegensatz zum Vorjahr steht Kolles mit seiner Ablehnung gegenüber dieser Vorgehensweise aber nicht mehr alleine da: "Toyota, Williams und McLaren unterstützen mich", erklärte er gegenüber 'Sportweek'. "Vor einem Jahr hat das alles noch keinen großen Unterschied gemacht, aber jetzt baut Adrian Newey die Autos für Red Bull und Honda hat ein Rennen gewonnen. Die Situation hat sich verändert." Und: "Bisher stand ich alleine da, jetzt nicht mehr."

Am meisten stößt er sich daran, dass die beiden betroffenen Teams auf diese Weise quasi Konkurrenzfähigkeit geschenkt bekommen würden, was sich mittelfristig auch auf die finanzielle Situation bei Spyker auswirken würde. Warum? Weil die Top 10 der Konstrukteurs-WM laut Concorde Agreement verschiedene kommerzielle Vorteile genießen. Angeblich geht es für Spyker um nicht weniger als sieben Millionen Euro pro Jahr...