• 19.06.2007 11:31

  • von Marco Helgert

Kundenautostreit zieht sich weiter in die Länge

Bei zahlreichen Treffen am Rand des US-Grand-Prix in Indianapolis stritten die Parteien um eine Lösung, fanden aber noch keine

(Motorsport-Total.com) - In Indianapolis wollte Bernie Ecclestone den Kundenautostreit beenden, doch ein Ende ist noch nicht in Sicht. Unter der Führung von Spyker regte sich schon vor der Saison der Unmut, da zwei Formel-1-Teams keine Autos einsetzen, die unter ihrer eigenen Federführung entstanden sind: Toro Rosso setzt auf ein "Schwesterauto" des Modells von Red Bull Racing, Super Aguri setzt ein Honda-Chassis des Jahrgangs 2006 ein.

Titel-Bild zur News: Daniele Audetto mit Colin Kolles

Daniele Audetto (Super Aguri) und Colin Kolles (Spyker) haben noch viel zu klären

Sowohl das Sportliche Reglement als auch das Concorde Agreement sehen jedoch vor, dass ein Formel-1-Team seinen eigenen Boliden bauen muss. Der Streit landete zuletzt auf dem Tisch von Formel-1-Chef Bernie Ecclestone, der den Parteien zunächst eine Definition geben wollte, was er genau unter dem Begriff "Hersteller" versteht. Auf dieser Grundlage sollten weitere Verhandlungen erfolgen.#w1#

Ein anhängiges Schiedsverfahren, das von Spyker eingeleitet wurde, sollte damit beendet werden. Dem niederländischen Team ist vor allem ein Punkt ein Dorn im Auge: Sollten sie die Herstellerwertung auf Rang elf abschließen, stehen ihnen keine Anteile der TV-Gelder zu. Die "Kundenautoteams" würden aber Zuschüsse bekommen, obschon sie nicht als "Hersteller" im eigentlichen Sinne aktiv sind.

Ein Vorschlag von Ecclestone aus Indianapolis soll Folgendes beinhalten: Die zustehenden Gelder für Spyker, Toro Rosso und Super Aguri sollten am Saisonende gebündelt und unter allen drei Parteien aufgeteilt werden. Noch stimmten die Parteien einer solchen Lösung aber nicht zu. Fortschritte seien jedoch gemacht worden.

Frank Williams, ebenfalls ein strikter Gegner der Kundenautos, glaubt, dass eine Einigung noch möglich ist, doch Schnelligkeit war nie etwas, was Entscheidungen in der Formel 1 anhaftete. "Wir haben sicherlich Fortschritte gemacht, es wie bei fast allem in der Formel 1 geht es auch hier fast ausschließlich ums Geld", erklärte er gegenüber 'autosport.com'.