Kubica-Unfall: Anwalt Crossley erwartet striktere Verträge

Motorsport-Anwalt Dominic Crossley ist überzeugt, dass der Kubica-Unfall Folgen haben wird, was die Vertragsklauseln der Piloten betrifft

(Motorsport-Total.com) - Die Genesung Robert Kubicas schreitet weiter voran, bei Renault beschäftigt man sich gedanklich bereits mit einer vorübergehenden Nachfolge für das derzeit unbesetzte Cockpit des R31, da meldet sich der Motorsport-Anwalt Dominic Crossley zu Wort und wünscht dem verunglückten Kubica ebenfalls eine schnelle Genesung und baldige Rückkehr in einen Rennwagen. Zudem lässt er verlauten, dass der Rallye-Unfall des Polen eindeutig seine Lehren nach sich ziehen müsse.

Titel-Bild zur News: Mark Webber

Gehört der Anblick Mark Webbers auf dem Rennrad bald der Vergangenheit an?

Crossley ist in der Grand-Prix-Szene kein Unbekannter. Zuletzt setzte im Zuge der "Crashgate"-Affäre bei Renault die Piquet-Seite auf die Unterstützung des Engländers vor Gericht. Gegenüber 'Pitpass.com' gibt er mit Blick auf die aktuellen Geschehnisse zu Protokoll: "Das letzte, worum sich Robert Kubica im Moment kümmern sollte, ist sein Vertrag."

Nach Ansicht des Anwalts ist Kubica bei weitem nicht der erste Rennfahrer auf Topniveau, der sich parallel zu den Verpflichtungen seines Arbeitgebers anderen Wettbewerben stellt. Auch wenn die Zeiten eines Jim Clark oder Jackie Stewart längst der Vergangenheit angehören, als diese während ihrer aktiven Formel-1-Karriere jede erdenkliche Möglichkeit ergriffen, nebenbei in einen anderen Rennwagen zu springen und um Siege mitzukämpfen, so gibt es auch nicht allzu weit zurückliegend ähnliche Beispiele.

Die regelmäßigen Ausfahrten Kimi Räikkönens mit dem Motorschlitten oder dem Powerboot zu freizeitlichen Rennzwecken sind noch genauso gut in Erinnerung wie die Mountainbike-Ausflüge von Mark Webber oder der vermeintliche "Tennisunfall" Juan Pablo Montoyas. Die beiden letztgenannten zogen sich dabei schon mal die eine oder andere Verletzung zu, wenngleich diese natürlich in keinem Verhältnis zur voraussichtlich mehrere Monate andauernden Reha-Phase Kubicas stehen.

Was die zukünftigen Verträge von Formel-1-Fahrern betrifft, so befürchtet Crossley eine weitere Einschränkung hinsichtlich der Ausübung sogenannter "Risikosportarten" parallel zum Job als Grand-Prix-Pilot. "Man wird definitiv Lehren aus den jüngsten Vorkommnissen ziehen müssen", so Crossley. Diese werden aller Voraussicht nach beinhalten, dass der ursprüngliche Geist des Rennfahrens weiter beschnitten wird.