• 11.03.2010 14:04

  • von Roman Wittemeier & Dieter Rencken

Kubica: "Müssen es besser machen als im Vorjahr"

Robert Kubica erwartet von seinem Renault-Team zum Saisonstart keine großen Sprünge: "Wir brauchen noch mehr Zeit"

(Motorsport-Total.com) - Während fast alle neuen Fahrzeuge der Generation 2010 relativ konstante Leistungen bei den Testfahrten zeigten, ist Renault bislang kaum einschätzbar. Die Franzosen waren schwankend, boten in Jerez teils guten Speed auf Longruns, in Barcelona lief allerdings nur wenig zusammen. "Ich habe wirklich keine Ahnung, wo wir derzeit stehen", sagt Robert Kubica vor dem ersten Rennwochenende der neuen Saison.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Robert Kubica muss die Renault-Fans um etwas mehr Geduld bitten

Der Pole fügt jedoch schnell relativierend hinzu: "Natürlich gibt es gewisse Ideen und einige Erkenntnisse aus den Tests. In Jerez waren wir zum Beispiel gut, in Barcelona weniger. Es ist schwierig. Vor allem auch deshalb, weil man die Entwicklung der anderen Autos nicht einschätzen kann." Die Zielsetzungen für den Auftakt in Bahrain sind bei Renault entsprechend zurückhaltend.#w1#

"Wir müssen ein paar Rennen abwarten", erklärt Kubica. "Natürlich würde uns ein guter Start in die Saison helfen. Für mich ist nach dem Teamwechsel alles noch recht neu. Ich konnte nur um Februar ein paar Testrunden drehen. Aber letztlich ist es gut, nun endlich wieder ins Rennen gehen zu können." Der ehemalige Pilot des BMW Sauber F1 Teams hatte sich das Szenario bei Renault ursprünglich anders vorgestellt.

Als Kubica seinen Vertrag unterzeichnete, war Renault noch ein reines Werksteam. Mittlerweile sind die Besitzverhältnisse neu, andere Menschen haben das Ruder übernommen. "Es gibt schon deutliche Veränderungen im Vergleich zum Zeitpunkt meiner Unterschrift. Aber ich weiß noch nicht, ob es gut oder schlecht ist. Wir müssen es nun so nehmen, wie es kommt, und das Beste daraus machen."

Nach übermäßig viel Vertrauen ins Team klingen die Kubica-Aussagen nicht. "Wir brauchen Zeit. Immerhin war Renault am Ende vergangenen Jahres deutlich zurück. Wir müssen dafür sorgen, dass wir mit einem guten Entwicklungsprogramm schnell aufholen. Bei den Tests konnte ich mich schnell integrieren und ans Auto gewöhnen. In den Rennen werden vielleicht nochmal ein paar neue Situationen auf uns zukommen."

¿pbvin|512|2515||0|1pb¿Der Pole soll bei Renault jene Lücke möglichst gut schließen, die Fernando Alonso durch seinen Wechsel zu Ferrari hinterlassen hat. "Aber ich bin kein Alonso", sagt Kubica, der gut mit dem Spanier befreundet ist. "Ich bin ich. Ich mache einfach nur meinen Job. Alle bei Renault wissen, dass die Zeiten der Titelgewinne lange zurück liegen. Man muss realistisch sein. Das vergangene Jahr war für Renault enttäuschend. Wir müssen es besser machen als im Vorjahr."

Der Formel-1-Pilot aus Krakau ist als klare Nummer eins engagiert worden. Entsprechend muss er bei der Entwicklung des Renault R30 helfen. Auch Teamkollege Vitaly Petrov soll sich einbringen. "Wir Fahrer können nur Feedback geben, unser Gefühl erklären und eine Entwicklungsrichtung vorschlagen. Wir sind nicht diejenigen, die zum Beispiel den Diffusor bauen, oder an der Aerodynamik arbeiten. Das passiert in der Fabrik, im Windkanal und in der Designabteilung. Vitaly muss lernen, er wird Zeit brauchen. Aber das wird schon."