Kubica: "Ich will nicht populär sein"

Spätestens seit Platz drei in Monza wird Robert Kubica als kommender Superstar gefeiert, dabei ist ihm das Rampenlicht eigentlich total zuwider...

(Motorsport-Total.com) - Schon vor seiner Beförderung zum Rennfahrer im BMW Sauber F1 Team war die Aufmerksamkeit für Robert Kubica in Polen beträchtlich, doch spätestens seit seinem dritten Platz in Monza wird er in der Heimat wie ein Nationalheld gefeiert. Was so manchem gefallen würde, geht der Formel-1-Entdeckung des Jahres jedoch gewaltig gegen den Strich.

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

In Youngster Robert Kubica sehen viele einen polnischen Kimi Räikkönen

"Ich will nicht populär sein. Das mag ich überhaupt nicht", stellte Kubica in einem Interview mit unseren Kollegen von 'Sport1.de' klar. "Das Medieninteresse ist plötzlich unglaublich groß. Wenn sie irgendetwas sehen, von dem sie meinen, dass es die Leute interessiert, dann schreiben sie eine Menge darüber. Leider haben wir in Polen jedoch keine Formel-1- oder Motorsporthistorie, was einige witzige Geschichten nach sich zieht."#w1#

Formel 1 in Polen noch kein Nationalthema

"Das Schlimmste daran ist", fuhr er fort, "dass die Leute, die jetzt beginnen, sich für die Formel 1 zu interessieren, keine guten Zeitungen oder Webseiten haben, durch die sie etwas über den Sport lernen können. Die Formel 1 ist nicht einfach zu durchschauen, das müssen die polnischen Medien noch lernen. Vielleicht brauchen sie einfach noch etwas Zeit. Eines Tages haben wir dann eventuell mehr Journalisten, die sich Formel-1-Experten nennen können."

Dass der 21-Jährige trotz seines Raketenstarts in der Königsklasse des Motorsports derart bodenständig und auf das Wesentliche fokussiert bleibt, kommt insofern nicht wirklich überraschend, als er sich dieses Etappenziel hart erarbeiten musste. Daher bewundert er auch vor allem Fahrer wie Fernando Alonso und Giancarlo Fisichella, die einen ähnlich steinigen Karriereweg hinter sich haben wie er selbst. Klassische Vorbilder hat Kubica jedoch nicht.

Abgeklärter Kubica denkt schon weiter

"Ich bin kein Träumer und weiß, dass gute Resultate vor allem vor dem Rennen und zum Teil während des Rennens entstehen." Robert Kubica

Das Podium in Monza war für ihn natürlich eine Sternstunde, zumal die Tifosi während der Siegerehrung angesichts des Erfolgs von Michael Schumacher für eine unglaubliche Stimmung sorgten. Dennoch ist der Pole mit nur ein paar Tagen Abstand schon wieder abgeklärt genug, um Monza als erledigt abzuhaken und sich auf die vor ihm liegenden Ziele zu konzentrieren. Gemeinsam mit dem BMW Sauber F1 Team hat er noch einen langen Weg vor sich.

"Ich bin kein Träumer und weiß, dass gute Resultate vor allem vor dem Rennen und zum Teil während des Rennens entstehen", teilte er gegenüber 'formula1.com' mit. "Platz drei war eine Folge der guten Arbeit des Teams beim Test und in den Trainings. Ich freue mich natürlich, aber ich bleibe lieber mit meinen Füßen am Boden. Ich sehe das Podium nicht als erreichtes Ziel, sondern als Startpunkt mit noch viel zu erledigender Arbeit."