Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
Kubica fürchtet Rückfall seines Teams
Das BMW Sauber F1 Team hat seit den Überseerennen an Boden verloren, weshalb Robert Kubica baldige Neuentwicklungen fordert
(Motorsport-Total.com) - In den ersten vier Rennen der aktuellen Saison qualifizierte sich Robert Kubica jeweils für die erste oder zweite Startreihe, zweimal fuhr er sogar auf das Podium. Aber heute im Qualifying von Monaco hatte er trotz einer angeblich aggressiven Tankstrategie keine Chance, die beiden Topteams Ferrari und McLaren-Mercedes zu schlagen.

© xpb.cc
Im Qualifying in Monaco hatte Robert Kubica zumindest Nick Heidfeld im Griff
Zwar fehlten dem BMW Sauber F1 Team Piloten gerade mal sechs Tausendstelsekunden auf Heikki Kovalainen, aber das Spitzentrio war für ihn außer Reichweite: "Es war ein guter Tag, ein gutes Qualifying, aber es war schwierig, McLaren und Ferrari anzugreifen - wie schon in den vergangenen zwei Rennen. Am Saisonbeginn wäre ich mit einem fünften Platz nicht zufrieden gewesen, aber heute war nicht mehr drin", erklärte er.#w1#
Keine Verbesserung im zweiten Run
Kubica erzielte seine Bestzeit allerdings bereits im ersten Run im Top-10-Finale und konnte im zweiten Versuch im Gegensatz zu seinen direkten Konkurrenten nicht mehr zulegen. Das lag unter anderem auch an Lewis Hamilton, den er vor sich hatte, denn um Abstand zu nehmen fuhr der Pole den letzten Sektor seiner Aufwärmrunde etwas langsamer als sonst, wodurch die Reifentemperatur absank. Das führte wiederum zu reduziertem Grip im ersten Sektor.
Hamilton machte er keinen direkten Vorwurf, aber: "Die FIA hat schon für weniger Strafen verteilt", sagte Kubica. Als Ausrede solle das aber nicht verstanden werden: "Ich beschwere mich nicht, denn er hat mich nicht aufgehalten. Wenn du jemanden vor dir hast, verschätzt du dich leichter mit dem Bremspunkt und so weiter. Ich habe einen Fehler gemacht, aber nicht weil Lewis mich aufgehalten hätte, sondern weil ich ein bisschen irritiert war."
Aus der noch in der Türkei angekündigten Pole-Position wurde jedenfalls nichts, weil das BMW Sauber F1 Team in Monaco nicht näher an der Konkurrenz dran zu sein scheint als zuletzt. Das war 2007 noch anders, daher Kubicas Fehlprognose, wie er erläuterte: "Im Vorjahr waren wir hier stärker als auf anderen Strecken, daher dachten wir, wir müssten näher dran sein. Im Endeffekt war der Abstand aber so wie auf normalen Strecken."
Die Magie des Saisonstarts ist verflogen
"Wir waren in den ersten drei Rennen das konstanteste Team. Wir hatten am wenigsten Probleme und konnten am meisten aus dem Auto herausholen, aber inzwischen fällt es uns schwerer. In Australien, Malaysia und Bahrain konnte ich locker in die erste oder zweite Reihe fahren, aber jetzt geht das nicht mehr. Wir sind trotzdem gut unterwegs, aber die Situation hat sich in den vergangenen Rennen mehr an das angenähert, was wir 2007 gesehen haben", monierte der 23-Jährige.
Nun fordert Kubica, dass Technikchef Willy Rampf ein ähnliches Entwicklungsprogramm anwirft wie im Winter, als der F1.08 nach einem verpatzten Rollout binnen weniger Wochen einem Facelifting unterzogen wurde: "Wir müssen hart arbeiten. Ich hoffe, dass wir neue Teile bekommen, mit denen das Handling und die Rundenzeiten besser werden. McLaren pusht nämlich enorm, was die Entwicklung angeht", teilte er besorgt mit.
Kein Zeichen von Schwäche bei Ferrari

© xpb.cc
Nicht hundertprozentig zufrieden: Robert Kubica hofft, dass neue Teile kommen Zoom
Auch die Hoffnung, dass Ferrari gerade in Monaco wie im Vorjahr schwächeln und daher in Reichweite kommen könnte, ist heute geplatzt: "Ferrari macht nie zweimal denselben Fehler", meinte Kubica anerkennend. "Sie haben das Problem erkannt und sind in die andere Richtung gegangen. Im Vorjahr hatten sie hier massive Probleme. Jetzt scheint es, als seien sie auf allen Strecken insgesamt konstanter."
Morgen will er auf alle Fälle das Podium ins Visier nehmen, schließlich hat Monaco ohnehin seine eigenen Gesetze. Aber so einfach wird das nicht: Die Top 4 vorne zu überholen, gilt auf den engen Straßen der kleinen Stadt als ausgeschlossen, und von hinten muss er sich möglicherweise gegen Nico Rosberg wehren, der aller Voraussicht nach einen um ein paar Runden längeren ersten Stint fahren kann.
Klar geschlagen hat Kubica seinen Teamkollegen Nick Heidfeld, nämlich um fast eine Sekunde im zweiten Segment - im Top-10-Finale war Heidfeld ja nicht mehr dabei. Überrascht sei er darüber "nicht wirklich", grinste der Pole: "Nick hat halt Probleme. Dieses Wochenende bin ich stärker als er, wie vergangenes Jahr auch schon. Aber er wird sicher bald wieder dort sein, wo er hingehört", sprach er dem Deutschen Mut zu.

