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Qualifying: Massa besiegt Räikkönen und Hamilton

Die Kugel im Qualifying-Roulette von Monaco fiel auf Rot - McLaren-Mercedes in Reihe zwei - Robert Kubica und Nico Rosberg beste Verfolger

(Motorsport-Total.com) - Nirgendwo sonst auf der Welt, heißt es in der Formel 1, ist die Pole-Position so wichtig wie in den Straßen von Monaco, und so gesehen wird Ferrari morgen mit einer idealen Ausgangslage in den klassischen Grand Prix starten: Felipe Massa stellte seinen F2008 mit einem Gewaltakt im allerletzten Schuss noch auf Platz eins, Kimi Räikkönen landete direkt hinter ihm.

Titel-Bild zur News: Top 3 nach dem Qualifying

Die Top 3: Lewis Hamilton, Polesetter Felipe Massa und Kimi Räikkönen

Räikkönen hatte nach dem ersten Run im Top-10-Finale noch in Führung gelegen, verbesserte sich dann um ein paar Zehntelsekunden auf 1:15.815 Minuten und sah schon wie der sichere Polesetter aus, als plötzlich Massa mit tollen Sektorenzeiten daherkam. Der Brasilianer fuhr eine nach eigenen Angaben "perfekte Runde" und pulverisierte die Zeit seines Teamkollegen im letzten Moment noch um 28 Tausendstelsekunden!#w1#

Kubica knapp an Reihe zwei vorbei

Von da an musste Ferrari nur noch wegen dem vermuteten Leichtgewicht Robert Kubica (BMW Sauber F1 Team) zittern, aber der Pole konnte im Vergleich zu seinem starken ersten Run nicht mehr zulegen und musste daher mit Rang fünf Vorlieb nehmen. Kubica fehlten knapp vier Zehntelsekunden auf die Pole-Position und gar nur sechs Tausendstelsekunden auf den Platz von Heikki Kovalainen (McLaren-Mercedes) in der zweiten Startreihe.

Am nächsten an die Ferraris kam noch Lewis Hamilton (McLaren-Mercedes) heran, der heute schon den ganzen Tag speziell im ersten Sektor unglaublich schnell war, dafür aber in der Mitte ständig Zeit einbüßte. Unterm Strich bedeutete das Platz drei für den Zweiten von 2007 - gerade mal 52 Tausendstelsekunden hinter Massa. Zumindest hat der Monaco-Spezialist aber unter Beweis gestellt, dass seine Form stimmt.

Deutschland war nur mit einem Fahrer im Top-10-Finale vertreten, nämlich mit Nico Rosberg (Williams-Toyota), der den Aufstieg sensationell als Zweitschnellster geschafft hatte und in Q3 noch einmal das Beste aus seinen Möglichkeiten herausholte. Rosberg büßte 0,761 Sekunden auf die Spitze ein und hob sich damit recht deutlich von Fernando Alonso (Renault/+ 1,065), Jarno Trulli (Toyota/+ 1,416) und Mark Webber (Red-Bull-Renault/+ 1,556) ab.

Lewis Hamilton

Knapp an der Pole-Position vorbei und doch nur Dritter: Lewis Hamilton Zoom

Coulthard im Finale nicht dabei

Effektiv war das Top-10- übrigens nur ein Top-9-Finale, denn David Coulthard (Red-Bull-Renault) schaffte zwar den Einzug ins dritte Qualifying, aber in seinem letzten Run des zweiten Segments brach sein RB3 beim Anbremsen der Hafenschikane plötzlich in Richtung Leitplanke aus. Coulthard schlitterte spektakulär in den Notausgang, blieb aber unverletzt - nur an eine Fortsetzung der Session war natürlich nicht mehr zu denken.

Lediglich 68 Tausendstelsekunden trennten Timo Glock (Toyota) diesmal von den Top 10, aber der Deutsche lieferte - auch im Vergleich zu Trulli - eine sehr starke Performance ab. Erst als es drauf ankam, hatte er teamintern gegen den Monaco-Sieger von 2004 das Nachsehen. Ebenfalls in Q2 erwischte es Jenson Button (Honda), Kazuki Nakajima (Williams-Toyota), Rubens Barrichello (Honda) - und Nick Heidfeld!

Schwere Niederlage für Heidfeld

Der BMW Sauber F1 Team Pilot wirkte schon den ganzen Tag hindurch nicht so stark wie Kubica, hatte dann aber auch noch Pech, als er seine finale Attacke auf den Top-10-Cut wegen des Coulthard-Unfalls abbrechen musste. Schwacher Trost: Als 13. kann er beliebig nachtanken - und ein voller Tank kann in einem 78-Runden-Rennen auf nasser Strecke, wie es morgen ja angeblich kommen soll, unter Umständen Gold wert sein...

Nick Heidfeld

Für Nick Heidfeld setzte es eine herbe Enttäuschung: 13. Startplatz Zoom

Im ersten Qualifying war ein Fahrer ausgeschieden, von dem man dies nicht unbedingt erwartet hätte, nämlich Nelson Piquet Jr. (17./Renault). Außerdem erwischte es mit Sebastian Vettel (18./Toro-Rosso-Ferrari) und Adrian Sutil (19./Force-India-Ferrari) zwei Deutsche. Vettel muss wegen seiner Getriebewechselstrafe sowieso in die letzte Reihe zurück, Sutil gewann erstmals das Stallduell gegen Giancarlo Fisichella (20.) - um mehr als eine halbe Sekunde!

Unter normalen Umständen müsste man nun Ferrari klar favorisieren, doch die Wetterfrösche sagen für morgen Schlechtwetter voraus, sodass der Grand Prix von Monaco 2008 zu einer echten Lotterie verkommen könnte. Dann zählen plötzlich ganz andere Faktoren als im Trockenen, was das Kräfteverhältnis nicht auf den Kopf stellen muss, aber doch zumindest kippen könnte. Viele Fragezeichen also vor dem sechsten Saisonrennen...