• 25.05.2008 22:19

Kubica: "Ein Wunder, im Ziel zu sein"

Der BMW Sauber F1 Team Pilot auf der Pressekonferenz über einen schwierigen Grand Prix, der für ihn auf einem starken zweiten Platz endete

(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du bist großartig gefahren und hast das Rennen lange Zeit über angeführt. Aber grundsätzlich war es auf dieser Zwei-Boxenstopp-Strategie im Vergleich zu Lewis Hamilton schwierig, der auf eine Ein-Boxenstopp-Strategie wechselte..."
Kubica: "Wir begannen das Rennen und hatten mit einem zu geringen Reifendruck zu kämpfen. In den ersten drei oder vier Runden hatte ich große Probleme. Glücklicherweise war ich dann schneller als Kimi Räikkönen, aber ich konnte nicht überholen. Wenn du hinter jemand anderem fährst, kannst du nichts sehen. Dann leistete sich Felipe in der ersten Kurve einen kleinen Fehler, also ging ich in Führung."

Titel-Bild zur News: Robert Kubica

Für Kubica war das Rennen anstrengend, er leistete sich aber keinen Fehler

"Im zweiten Abschnitt des Rennens hatte ich an den hinteren Reifen starkes Graining und Felipe kam nach seinem Boxenstopp gerade vor mir wieder auf die Strecke zurück. Er war viel schwerer, konnte aber dennoch von mir wegziehen. Dann wurde das Graining an den Hinterreifen besser und ich fuhr um zwei bis drei Sekunden schneller als er, konnte ihn jedoch nicht überholen."#w1#

"Für mich war es ein sehr schwieriges Rennen." Robert Kubica

"Glücklicherweise lag Timo Glock vor uns mit seinen Trockenreifen. Als ich sah, dass er viel schneller war als wir, rief ich das Team und bat es, dass wir die Reifen wechseln. Zum Glück taten wir dies schneller als Felipe, und ich schaffte es, ihn zu überholen. Ich denke, dass es einige Wunder benötigte, dass ich das Rennen beendete. Für mich war es ein sehr schwieriges Rennen, und ich denke, dass der zweite Rang angesichts unserer Leistung an diesem Wochenende das Maximum war. Ich bin sehr glücklich."

Frage: "Du hattest während des gesamten Rennens ein paar Zweikämpfe mit Felipe, oder?"
Kubica: "Ja, wir starteten aus der dritten Reihe und das Auto war in Ordnung, aber nicht fantastisch. In den ersten paar Runden hatte ich eine Menge zu kämpfen, da wir nicht so viel Regen erwartet hatten. Ich stand unter Druck, denn Fernando Alonso versuchte, mich zu überholen, und ich hatte eine Menge zu kämpfen. Aber als die Reifen erst einmal anfingen zu arbeiten, schaffte ich es, die Lücke auf Kimi zu schließen. Ich war rund anderthalb Sekunden schneller, konnte ihn jedoch nicht überholen."

"Es war wirklich, wirklich schwierig, da das Auto überall rutschte." Robert Kubica

"Glücklicherweise erhielt Kimi dann eine Durchfahrstrafe, ich hatte dadurch eine freie Strecke. Ich fuhr ein wenig schneller als Felipe, und als er den Fehler machte, führte ich das Rennen an. Es war wirklich, wirklich schwierig, da das Auto überall rutschte. Ich denke jedoch, dass dies für alle der Fall war. Ich versuchte aus diesem Grund so wenige Fehler wie möglich zu machen. Nach dem ersten Boxenstopp kämpfte ich an meinen Hinterreifen mit Graining und Felipe schaffte es, nach seinem ersten Boxenstopp vor mir zu bleiben."

"Er war viel schwerer als ich, dennoch konnte er mir davon ziehen. Zum Glück begannen dann die Reifen wieder zu arbeiten und ich konnte die Lücke auf Felipe deutlich schließen, innerhalb von zwei Runden um rund fünf Sekunden. Ich war viel schneller, konnte aber erneut nicht überholen. Ich hatte Glück, das Glock vor mir aus den Boxen kam und Trockenreifen aufgezogen hatte. Sobald ich sah, dass er um zwei Sekunden schneller fuhr, sagte ich dem Team Bescheid, dass wir Trockenreifen aufziehen sollten, was wir taten. Aus diesem Grund überholte ich Felipe bei den Boxenstopps."

"Ich schrie beinahe, denn ich wollte sogar noch früher an die Box kommen." Robert Kubica

Frage: "Zu dem Zeitpunkt, als alle auf Trockenreifen wechselten, gab es eine Wetter-Warnung, dass es in sieben Minuten anfangen wird zu regnen. Wie verwirrend war dies?"
Kubica: "Das wusste ich nicht, und ich regte mich ziemlich über das Team auf. Ich schrie beinahe, denn ich wollte sogar noch früher an die Box kommen, denn ich sahe, dass Glock um beinahe zwei Sekunden pro Runde schneller war. Ich fuhr gegen Felipe, zu dieser Zeit wusste ich nicht einmal, dass Lewis noch vor uns war. Ich kämpfte also um den ersten Platz - dachte ich zumindest."

"Ich hatte gerade die Absicht an die Box zu kommen, was wir auch taten. Wir kamen früher als er an die Box, ich denke ein paar Runden früher. Aus diesem Grund überholten wir ihn. Und dann sah ich auf der Anzeige, dass Lewis führte, aber er lag um Welten vorn. Zu diesem Zeitpunkt waren wir über den zweiten Platz glücklich. Es war ein großartiges Rennen."

Frage: "Du besitzt die mathematische Chance, in Kanada die Meisterschaft anzuführen. Aber siehst du dich selbst im Kampf um den Titel, denkst du, dass du diesen Abstand bis zum Ende der Meisterschaft so klein halten kannst?"
Kubica: "Nun, ich versuche, mein Bestes zu geben. Wir müssen auch sehen, dass wir zumindest sechs Punkte mehr auf dem Konto haben würden, wenn ich in Australien ins Ziel gekommen wäre. Dort wäre mein schlechtestes Ergebnis der vierte Rang gewesen, ich denke also nicht, dass das schlecht ist."

"Ich habe in jedem Rennen das Maximum aus dem Auto geholt." Robert Kubica

"Aber um ehrlich zu sein haben wir so viele Punkte, weil wir das konstanteste Team und Fahrer in der Meisterschaft sind. Ich habe in jedem Rennen das Maximum aus dem Auto geholt, ich denke, dass ein paar Runden in der Qualifikation wie der zweite Versuch hier nicht die Besten waren, aber ich schaffte es dennoch, sehr nahe an McLaren und Ferrari dran zu sein, was nicht einfach ist."

"Ich denke, dass unser Auto hier nicht so wie erwartet war, zumindest in Bezug auf das, was ich erwartet hatte, wenn ich mir die Leistung der vergangenen Saison und die im vergangenen Jahr gemachte Erfahrung anschaue."

"Ich würde sogar riskieren zu sagen, dass wir hier vergangenes Jahr ein besseres Auto hatten als diese Saison. Aber dennoch waren die Umstände für uns gut. Ich fuhr ein sehr gutes Rennen. Ich denke es war ein Wunder, dass ich das Auto ins Ziel gebracht habe. Und der zweite Rang ist für mich selbst und für das Team ein großartiges Ergebnis."