Kriegsbeil bei BAR noch nicht begraben

Jenson Button ist noch immer verärgert über die Villeneuve-Aktion beim Boxenstopp in Melbourne, die ihn WM-Punkte kostete

(Motorsport-Total.com) - Auch eine Woche nach dem Rennen in Melbourne ist Jenson Button wegen der zweifelhaften Aktion seines Teamkollegen Jacques Villeneuve, der wegen angeblicher Funkprobleme zu früh zum Boxenstopp kam und so die Garage blockierte, sehr verärgert.

Titel-Bild zur News: Jacques Villeneuve und Jenson Button

Jenson Button (hinten) hätte in Melbourne einige Punkte holen können

In seiner Kolumne für die gestrige "Mail on Sunday" schrieb der 23-jährige Brite, dass er Villeneuve dafür verantwortlich macht, "sichere Punkte" und eine "mögliche Top-6-Platzierung" verloren zu haben ? es sei "milde ausgedrückt frustrierend", fügte er an. Auch die Funkprobleme nimmt er dem Kanadier nicht ab: "Seine Erklärung im Nachhinein waren Schwierigkeiten mit dem Funk in just dem Moment, als ich reinkommen wollte. Später hatte er keine Probleme mehr."

Teamchef David Richards hat inzwischen zu schlichten versucht, war damit offenbar aber wenig erfolgreich. Von einem internen Kleinkrieg, wie er längst nicht mehr zu übersehen ist, will der BAR-Boss aber nichts wissen ? zumindest nach außen hin ist er sehr bemüht, die Differenzen zwischen Button und Villeneuve als "gesunde Rivalität" zu verkaufen. Kein Geheimnis ist hingegen, dass Button sein Lieblingsschützling ist, er mit Villeneuve aber nicht gut auskommt.

Den Ärger über den Zwischenfall von Melbourne verdrängt Button mit der Freude über die Konkurrenzfähigkeit des neuen BAR-Honda 005, von dem er sich sogar Chancen auf die eine oder andere Überraschung ausrechnet: "Ich glaube, ich habe jetzt ein Auto, mit dem ich konstant Punkte holen kann. Eventuell könnten sogar ein paar Podiums dabei herausspringen oder gar mein erster Sieg. Darum kann ich das Wochenende in Kuala Lumpur gar nicht mehr erwarten, solange mich mein Teamkollege nicht wieder aufhält ? ob nun irrtümlich oder anders."