Kratzt Negativ-Echo an Michael Schumacher?

Willi Weber verhandelt auf Wunsch seines berühmten Klienten noch nicht mit Ferrari über eine Vertragsverlängerung

(Motorsport-Total.com) - Bis Ende 2004 läuft der aktuelle Vertrag Michael Schumacher mit Ferrari noch, für die Zeit danach muss aber ein neuer Deal ausgehandelt werden. Obwohl bereits ein Angebot auf dem Tisch liegt, zerbricht sich der fünffache Weltmeister derzeit noch nicht den Kopf darüber.

Titel-Bild zur News: Michael Schumacher

Von der Presse wird Schumacher derzeit nach Strich und Faden zerrissen

Nach dem verkorksten Saisonauftakt und dem Gerücht, wonach das neue Ferrari-Angebot jährlich um sieben Millionen Euro schlechter dotiert sei als bisher, ranken sich sogar erste Spekulationen, wonach Schumacher genug von der Formel 1 bekommen könnte. Öl ins Feuer gegossen wird überdies durch die italienischen Medien, die "Schumi nazionale", wie er noch vor ein paar Monaten gefeiert wurde, plötzlich erbarmungslos auseinander nehmen.

"'Schumi' hat Ferrari verraten", hieß es in einer großen italienischen Sportzeitschrift nach dem sechsten Platz in Malaysia. Daher sprang die nicht minder impulsive 'Bild'-Zeitung gleich auf den rollenden Zug auf. Schlagzeile heute: "Macht nur weiter so, dann seid ihr 'Schumi' bald los!" Fazit: Kaum läuft es für den Megastar einmal nicht ganz nach Wunsch, ranken sich schon die wildesten Gerüchte um ihn ? was ja nicht neu ist.

'Bild' beruft sich in dem Artikel aber auch auf Schumachers Manager Willi Weber, der offenbar noch nicht mit Ferrari über einen neuen Deal diskutiert hat: "Michael hat mich immer noch nicht beauftragt, mit Ferrari über eine Vertragsverlängerung zu verhandeln. Es ist genauso gut möglich, dass er seinen Helm an den Nagel hängt, wenn er keinen Spaß mehr hat.? Definitiv vom Tisch ist hingegen ein Wechsel zu einem anderen Rennstall.

"Grundsätzlich ist jeder ersetzbar", sagte dazu Ex-Formel-1-Pilot Hans-Joachim Stuck. "Andererseits ist die Erfahrung eines Michael Schumacher sehr wertvoll. Es gibt drei, vier Piloten, die im gleichen Auto genauso schnell fahren, aber ob sie ein Team so zum Erfolg führen können wie Michael, dass bezweifle ich. Sein Weggang würde Ferrari weh tun."

Und Niki Lauda, 1975 und 1977 Weltmeister auf Ferrari, rät Schumacher, die Spagetti-Presse am besten zu ignorieren: "Irgendwann habe ich aufgehört, den ganzen Mist zu lesen. Das sollte Michael auch tun. Man muss die Italiener kennen. Gewinnst du, bist du der Held, verlierst du, bist du der große Depp. Schon im nächsten Rennen kann alles ganz anders sein ? und sie werden ihn wieder in den Himmel heben."