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Kovalainen: Wohin steuert die Karriere?

Nach dem Wechsel zu Caterham begann eine schwierige Zeit für Heikki Kovalainen - Wie lange erträgt er die Erfolglosigkeit des Teams noch?

(Motorsport-Total.com) - Der sportliche Aufstieg von Heikki Kovalainen war mehr als beeindruckend. Nach dem Kartsport stieg er direkt in die Britische Formel 3 auf, in der er sofort konkurrenzfähig war. Danach folgten zwei Jahre in der Nissan-World-Series, in der er 2004 Meister wurde. Sein GP2-Debüt-Jahr beendete er als Vizemeister hinter Nico Rosberg, nachdem er bereits im ersten Saisonrennen siegen konnte.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen möchte 2012 mit Caterham in die Punkte fahren

Doch mit dem Formel-1-Einstieg wurde der Siegesdrang des Finnen vorerst unterbrochen. Bei Renault fuhr er 2007 eine solide Saison und beendete sein Debütjahr vor Teamkollege Giancarlo Fisichella. Doch nach dem Wechsel zu McLaren tat er sich schwer, dem neuen Teamkollegen etwas entgegen zu setzen. Lewis Hamilton fuhr 2008 zur Weltmeisterschaft, während Kovalainen lediglich WM-Siebter wurde.

Das Sorgenjahr 2009

Im Folgejahr wurde die Situation nicht einfacher. McLaren konnte zum Saisonbeginn kein konkurrenzfähiges Auto bereitstellen und entsprechend schwierig war das Jahr für das Fahrer-Duo. Hamilton kam mit der Situation deutlich besser zurecht und konnte in der zweiten Saisonhälfte sogar Rennen gewinnen. Kovalainen hingegen kam nicht einmal aufs Podest und schloss das zweite und letzte Jahr bei McLaren als Zwölfter ab.

Es folgte der Wechsel zu Caterham (ehemals Lotus). In den zwei Jahren, die er für Tony Fernandes gefahren ist, konnte er noch keine Punkte einfahren, auch wenn er meist schneller als Teamkollege Jarno Trulli war. Für das dritte Jahr peilt das Team Punkte an. "Ich denke, dass ich meinen Höhepunkt erreicht habe", erklärt Kovalainen selbstsicher. "Ich bin sehr hungrig nach Erfolg und sehr motiviert, mich mit den besten Jungs zu messen."


Fotos: Testfahrten in Jerez, Donnerstag


Zurück zu alter Stärke?

"Es fühlt sich an, als ob ich mein Level von früher wieder erreicht habe. Vor der Formel 1 war ich auf dem gleichen Level wie Lewis, Robert (Kubica; Anm. d. Red.) und Nico. Aber aus irgendeinem Grund war ich in meinen ersten Jahren in der Formel 1 nicht mehr auf diesem Level. Ich konnte zwar einen Grand Prix gewinnen, doch es schien, als ob ich etwas verloren hätte. Nun knüpfe ich wieder an das Level von früher an."

"Ich denke, dass ich im Vergleich zur Vergangenheit ein deutlich besserer Fahrer bin. Es liegt nicht in erster Linie am Tempo, denn das war nie ein Problem. Ich denke, dass ich die Situation besser kontrollieren kann, dem Team ein besseres Feedback liefere und physisch und mental weiß, wann ich loslassen muss und wann sich meine Anstrengungen lohnen", erläutert er.

Heikki Kovalainen

Die ersten Tests des neuen Caterham machen dem Team Mut Zoom

Einen Teamwechsel schließt Kovalainen vorerst aus: "Meine Motivation ist es, mit meinen Entwicklungsansätzen weiterzumachen. Deswegen bin ich entschlossen, meine Leistungen zu verbessern und das Team voranzubringen. Ich denke, dass alle hier hungrig darauf sind. Wir wollen alle ins Q2 und Punkte einfahren."

Kann Caterham Kovalainen halten?

Sollte Caterham aber auf der Stelle treten und keine Verbesserungen erzielen, dann kann sich der Finne auch vorstellen, 2013 woanders zu fahren: "Ich habe keinen Langzeit-Vertrag mit Caterham. Ich halte mir meine Optionen warm, weil wir sehen müssen, wie sich die Saison entwickelt und was passiert. Ich befinde mich auf einem noch höheren Level als in meinen ersten Saisons. Ich möchte wieder in einem Spitzen-Auto fahren und Punkte holen."

Caterham möchte 2012 vor allem mit KERS einen großen Schritt machen. "Vergangenes Jahr waren wir nicht in der Lage, um Punkte zu kämpfen. Doch als wir in der Position waren, mit Renault oder Williams gekämpft haben, konnte ich nicht attackieren, weil ich keinen Boost hatte", erinnert sich der Finne und freut sich, dass er in der anstehenden Saison nicht mehr mit diesem Manko leben muss.

Den Umgang mit KERS musste Kovalainen nicht lernen. "Für mich lief es gut. Ich hatte Schwierigkeiten befürchtet. Aus der Vergangenheit hatte ich durch McLaren einige Erfahrungen und erinnere mich, dass es an den ersten Tagen gar nicht so einfach war, alles zum Laufen zu bringen. Doch Red Bull hat ein sehr gutes System bereitgestellt. Es lief den ganzen Tag problemlos."