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Caterham: Starker Longrun, gelungene KERS-Premiere
Heikki Kovalainen machte den missglückten Testauftakt vergessen: Die KERS-Premiere klappte perfekt, die Zeiten waren stark, zudem fuhr man die meisten Runden
(Motorsport-Total.com) - Für Caterham brach heute eine neue Zeitrechnung an. Zum ersten Mal setzte das Team von Tony Fernandes das Energie-Rückgewinnungs-System KERS ein - und das ohne gröbere Probleme. Als Heikki Kovalainen heute Morgen auf den Kurs von Jerez ging, schien es zunächst so, als gäbe es eine Fehlfunktion, denn der Finne kam rasch zurück an die Box.
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Heikki Kovalainens Caterham funktionierte wie ein Schweizer Uhrwerk
Der Grund war aber nur ein Problem mit einem Sensor, das schnell behoben war. Am Ende des Tages rangiert Kovalainen zwar nur auf dem elften und damit vorletzten Platz, dennoch ist die Freude im Team groß. Mit 139 Runden absolvierte man rund zwei Renndistanzen ohne Probleme. Da sich das Team auf Longruns konzentrierte, waren ohnehin keine Topzeiten zu erwarten.
Kovalainen drehte seine persönliche schnellste Runde in 1:21,518 Minuten im dritten Umlauf eines Zwölf-Runden-Runs - er hatte also offensichtlich eine ordentliche Menge Sprit im Tank. Dennoch fehlten ihm auf die Tages-Bestzeit von Michael Schumacher nur 2,957 Sekunden - für Caterham-Verhältnisse durchaus beachtlich.
Kovalainen fährt beachtlichen Longrun
Auch die Longruns waren konkurrenzfähig: Am Ende des Tages fuhr Kovalainen 17 Runden am Stück und bewegte sich dabei meist im 1:23er-Bereich - nur zwei Mal fiel er den 1:24er-Bereich zurück, zwei Mal blieb er sogar unter 1:23 Minuten.
Obwohl er bei der gestrigen Premiere mit dem CT01 nicht mehr als 28 Runden absolviert hatte, fühlte sich der Finne heute in seinem positiven Gefühl bestätigt: "Wir probierten heute alle Reifenmischungen aus und ich beginne jetzt wirklich, ein Gefühl für das Auto zu entwickeln. Das sind grundsätzlich gute Nachrichten, denn sie bestätigen meinen Eindruck von gestern: Dieses Auto ist viel besser als das 2011er-Auto, es ist schneller und alles funktioniert nach Wunsch."
Die Pannen-Premiere ist vergessen
Dazu kommt die hervorragende Zuverlässigkeit: "Gestern hatten wir ein Problem, das nichts mit dem Auto zu tun hatte, daher war heute unser erster echter Testtag. Alles lief problemlos, wir brachten fast die gesamte Arbeit der ersten beiden Tage hinter uns und arbeiteten uns durch einige Setup-Änderungen." Das Fazit ist klar positiv: "Ich bin mit der heutigen Arbeit sehr glücklich, wir haben solide Fortschritte gemacht und ich fühle mich auch physisch sehr gut. Daher denke ich, dass da noch viel mehr kommt."
Technikchef Mike Gascoyne sprach sogar von einem "exzellenten Testtag." Wenn man bedenkt, wie lange Williams im Vorjahr benötigte, um KERS funktionstüchtig zu machen, darf man tatsächlich von einer guten Leistung des Teams sprechen. "Ich möchte Heikki und dem gesamten Team für die tolle Arbeit gratulieren, die wir heute geleistet haben", sagt Gascoyne. "Wir setzten KERS zum ersten Mal ein und führten das gesamte geplante Programm mit dem System durch. Mein Dank gilt daher auch Red Bull Technology und Renault. Sie haben einen Beitrag geleistet, damit das Programm so problemlos ablaufen konnte."
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Das Team zeigt sich schon jetzt vom neuen Caterham CT01 begeistert Zoom
Abgesehen von der KERS-Premiere konzentrierte sich das Team auf Setup-Arbeiten, wie Gascoyne schildert: "Wir nützten die Longruns, um zu verstehen, wozu dieses Auto imstande ist. In den 139 Runden haben wir enorme Fortschritte gemacht und jetzt müssen wir versuchen, dieses Momentum bei den restlichen Tests aufrecht zu erhalten."
Euphorie bei Geschäftsführer Asmat
Auch für Riad Asmat, Geschäftsführer des Caterham-Teams, war der heutige Testtag ein besonderes Ereignis: "Tage wie dieser machen diese Arbeit so interessant. Wir waren zuverlässig, schnell und wir haben eine Menge über das Auto gelernt. Das war ein ziemlicher Gegensatz zu gestern, als wir mit einem Problem fertig werden mussten, das wir noch nie zuvor hatten. Das Team hat aber in der Nacht sehr hart gearbeitet und es behoben."
"Heute haben wir mehr Runden absolviert als jedes andere Team und hatten keine Probleme. Dadurch konnten wir den verlorenen Boden aufholen und den Ingenieuren und dem Team in der Fabrik eine große Menge an Daten liefern, mit denen sie in der Nacht arbeiten können, bevor morgen Giedo ins Auto einsteigt. Wir wünschen uns mehr Tage wie diesen, denn nur wenn wir jetzt viele Kilometer abspulen, können wir zu Saisonbeginn in der bestmöglichen Form sein."
Interessant ist, dass am Donnerstag Ersatzpilot Giedo van der Garde in den CT01 einsteigen wird. Erst der letzte Testtag in Jerez ist für Stammfahrer Jarno Trulli vorhergesehen, doch es ist ein offenes Geheimnis, dass der Italiener um sein Cockpit zittern muss. Witali Petrow könnte ihm den Sitz bei Caterham noch kurzfristig wegschnappen.