• 16.11.2007 14:09

  • von Fabian Hust

Kovalainen steht ohne Vertrag da

In dieser Woche kehrte Heikki Kovalainen wieder an das Steuer des Renault zurück - dabei steht der Finne eigentlich derzeit ohne einen Vertrag da

(Motorsport-Total.com) - Das letzte Rennen der Formel-1-Saison 2007 ist längst gelaufen, und es könnte das letzte gewesen sein, das Heikki Kovalainen für Renault bestritten hat. Denn die Franzosen werden vermutlich wieder Fernando Alonso verpflichten und an seine Seite Testfahrer Nelson Piquet Junior setzen. Damit bliebe für den Finnen beim ehemaligen Weltmeister-Team kein Platz mehr.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Kovalainen will 2008 am liebsten mit dem Renault durch die Boxengasse rollen

Doch weil Alonso vermutlich noch abwartet, ob Renault im Zuge der "Spionage-Affäre" hart bestraft wird, könnte Kovalainen schlussendlich doch bei den Franzosen bleiben. Und so saß er diese Woche auch bei den Testfahrten in Barcelona am Steuer des R27, wo er und das Auto abgesehen von Problemen mit dem Motor und Elektronik einen guten Eindruck hinterlassen konnten: "Es ist besser als erwartet", so Kovalainen über die Versuche mit der Standard-Elektronik.#w1#

Gerade Renault-Teamchef Flavio Briatore hatte sich über die von McLaren Elektronic Systems und Microsoft entwickelte Standard-Elektronik aufgeregt. Tatsächlich kämpfte das Team bei Testfahrten zunächst mit Problemen, doch in Spanien lief es besser als gedacht: "Ich hatte ein paar Horror-Geschichten gehört", so Kovalainen gegenüber 'autosport.com', der das Fahren ohne Traktionskontrolle als "nicht so schwierig" empfand.

In schnellen Kurven könne man so wie bisher voll auf dem Gas bleiben und auch langsamere Kurven würden kein Problem darstellen. Man könne nun nicht mehr so aggressiv fahren, müsse am Kurvenausgang vermehrt warten, bis das Auto gerade steht. Besonders schwierig seien die Starts, die man auch intensiv geübt hat. Man müsse nun ein Gefühl für die Hinterräder entwickeln und sie durch das Gaspedal kontrollieren.

Ohne Haftung arbeitet Kovalainen derzeit in der Formel 1, denn "ich habe keinen Vertrag mit niemandem und ich habe verschiedene Optionen". Der Rennfahrer aus Helsinki macht keinen Hehl daraus, dass er gern bei Renault bleiben möchte, schließlich erachtet er die Franzosen trotz des Rückschlags in dieser Saison weiterhin als starke Mannschaft: "Ich hoffe, dass ich bleiben kann, aber wir werden abwarten, denn es gibt andere Optionen, die interessant sind."

Ein Grund, warum er noch abwarten muss, sei die Tatsache, dass man derzeit noch nicht genau sagen kann, welches Team in der kommenden Saison stark sein wird. Er sieht sich im Team jedoch "in einer sehr guten Position", schließlich kenne man ihn und wisse, zu was er in der Lage ist: "Aber ich glaube, dass Fernando frei ist."

Der 26-Jährige weiß, dass "Fernando gern jedes Team haben möchte": "Ich glaube, dass Renault versucht, ihn zurück ins Team zu bekommen. Wir müssen schauen, ob ich das andere Auto fahre oder ob es jemand anderes ist. Wir haben uns noch nicht entschieden, wir wissen es also wirklich noch nicht."

Kovalainen wird auch mit einem Wechsel zu McLaren-Mercedes in Verbindung gebracht. Grundsätzlich sei es ihm egal, für welches Team er fahre, Hauptsache er könne um Siege und die Meisterschaft fahren: "Und ich habe gegenüber meinen Teamkollegen einen gleichen Status. Ich bin nicht gewillt, jemanden von Beginn der Saison an zu unterstützen."

Diese Bemerkung bezieht sich jedoch primär auf eine mögliche Zusammenarbeit mit Fernando Alonso, der bei McLaren-Mercedes den Nummer-1-Status gefordert hatte, und ihn nicht erhielt. Diesen dürfte er auch bei Renault einfordern.

Er habe Renault jedoch "sehr klar gemacht", dass er nicht die Nummer 2 im Team sein will. Wenn er zum ersten Rennen nach Melbourne fährt, möchte er wissen, dass er um die Meisterschaft fahren kann. Er wolle seinen Teamkollegen nur dann helfen, wenn sich am Ende der Saison herausstellt, dass dieser stärker ist.