• 01.03.2010 09:50

  • von Stefan Ziegler

Kovalainen: Lotus weniger effizient als Minardi?

Noch sind Heikki Kovalainen und das neue Lotus-Team nicht am Ziel: Die Testfahrten in Spanien deckten noch einige große Baustellen auf

(Motorsport-Total.com) - Das malaysisch-britische Lotus-Team hat es geschafft: Nach einer überaus kurzen Vorbereitungszeit ist es dem neuen Formel-1-Rennstall gelungen, den T127 pünktlich zu den Testfahrten in Spanien fertig zu stellen und auf die Rennstrecke zu schicken. Als Heikki Kovalainen und Jarno Trulli in Jerez und Barcelona ihre Runden drehten, wurde aber schnell klar: Noch wartet viel Arbeit auf Lotus.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Aller Anfang ist schwer: Noch weist der Lotus T127 einige Schwachpunkte auf

Vor allem das Abtriebsniveau des T127 lässt laut Kovalainen bislang zu wünschen übrig. In der 'Turun Sanomat' stellte der finnische Rennfahrer, der 2003 einen Minardi-Boliden ausprobieren durfte, seinem Rennauto ein bescheidenes Zwischenzeugnis aus: "Womöglich fehlt dem Lotus auf aerodynamischer Seite mehr als damals dem Minardi, wenn man diese Fahrzeuge mit den Topautos vergleicht."#w1#

Insgesamt könne man die Leistung der Rennwagen aber nur bedingt gegeneinander aufrechnen, weil sich die Reifen sehr unterscheiden würden, so Kovalainen. Fest steht für den Finnen indes zweifelsfrei, dass er niemals mit weniger Testfahrten in eine neue Rennsaison gegangen sei. Mit den Fortschritten seines Rennstalls ist der 28-Jährige angesichts der Umstände aber sehr zufrieden.


Fotos: Lotus, Testfahrten in Barcelona


"Wenn man bedenkt, dass wir nur fünfeinhalb Monate Zeit hatten, um Auto und Team aufzubauen, dann ist es doch recht erstaunlich, dass wir wie ein professionelles Rennteam unterwegs sind", wird Kovalainen von 'GPUpdate.net' zitiert. "Um ehrlich zu sein: Wir sind besser, als ich erwartet hatte. Ich zweifelte daran, dass wir rechtzeitig auf die Teststrecke kommen würden", gesteht Kovalainen.

Die Hydraulik als Lotus-Schwachpunkt

"Als ich zum Team stieß, schien mir, dass wir einfach nicht genug Zeit haben würden. Natürlich müssen wir uns in Bezug auf die Leistung noch schwer verbessern. Mit dem bislang Erreichten dürfen wir aber schon einmal zufrieden sein", meint der Lotus-Fahrer und fügt zuversichtlich an: "Wir haben eine richtig gute Richtung beim Setup gefunden und müssen nun einfach weitermachen."

Die größte Baustelle bei den "Grünen" ist laut Kovalainen offensichtlich: "Das Hydrauliksystem ist der Schwachpunkt des Autos", sagt der finnische Rennfahrer und erläutert: "Damit hatten wir einige Probleme. Immer wieder treten zwar neue Schwierigkeiten auf, wenn wir uns dieser Sache widmen, aber die Probleme werden immer kleiner. Das bereitet mir keine Sorgen", meint Kovalainen.

Teamchef Tony Fernandes rechnet damit, dass sein Rennstall in Bahrain "rund 3,5 Sekunden hinter dem schnellsten Auto" liegt - doch darüber macht sich Kovalainen zwei Wochen vor dem Saisonstart kaum Gedanken: "Ich möchte das Rennen beenden - und das möglichst vor den anderen neuen Teams", formuliert der frühere McLaren-Pilot seine Zielsetzung für den ersten Grand Prix 2010.