• 26.10.2007 12:45

  • von Fabian Hust

Kovalainen: "Für andere wäre das eine tolle Saison"

Der Renault-Pilot spricht über die Gründe seiner Startschwierigkeiten zu Saisonbeginn und zieht ein Fazit seiner ersten Formel-1-Saison

(Motorsport-Total.com) - Nach einem enttäuschenden Saisonstart verbesserte sich Heikki Kovalainen im Verlauf der Saison deutlich und hinterließ schlussendlich beim Team den Eindruck, dass es der Finne verdient hat, auch kommendes Jahr am Steuer des Renault zu sitzen. Ob es dazu kommen wird, bleibt noch abzuwarten, da im Moment alle darauf warten, was Fernando Alonso tun wird.

Titel-Bild zur News: Heikki Kovalainen

Heikki Kovalainen kann am Ende der Saison doch stolz auf das Geleistete sein

Rückblickend ist Kovalainen mit seiner Saison zufrieden: "Meine Leistungen haben sich mit jedem Rennen verbessert und ich denke, dass mich die Leute nun als einen Fahrer ansehen, der in die Formel 1 gehört und in der Lage ist, starke Ergebnisse zu erzielen", erklärte der 26-Jährige am Rande eines Sponsoren-Termins in Mexiko.#w1#

Heikki Kovalainen vor Robert Kubica

Heikki Kovalainen zeigte auf der Strecke vollen Einsatz Zoom

"Ich habe in einem Drittel der Rennen Punkte geholt, ich habe 16 von 17 Rennen beendet und erzielte meine erste Platzierung auf dem Podium. Zudem haben die Leute gesehen, dass ich ein aggressiver Fahrer bin, der auf der Strecke wirklich kämpfen kann, und der nichts herschenkt."

"Natürlich hatten wir uns zu Beginn des Jahres mehr erwartet, aber es stellte sich heraus, dass das Auto hierzu nicht in der Lage war. Wir mussten uns also anpassen und ich denke, dass wir sehr gute Arbeit geleistet haben, als ich erst einmal verstand, wie ich die maximale Leistung aus mir selbst und dem Auto herausholen kann."

Heikki Kovalainen

Zu Saisonbeginn hatte Kovalainen mit dem Auto seine liebe Not Zoom

Dass es zu Beginn der Saison nicht so gut für ihn lief, sei "einer Kombination verschiedener Faktoren" zuzuschreiben: "Das Auto war unberechenbar zu fahren und am Limit nicht konstant. Das Auto war völlig anders als jenes, das ich während der Tests im Jahre 2006 fuhr. Das Ergebnis war, dass ich es überfuhr, um zu versuchen, das Leistungsdefizit gut zu machen. Und dies führte zu mehr Fehlern."

"Allmählich passte ich meinen Fahrstil und meine Herangehensweise an, arbeitete mit dem Team härter zusammen, um die Situation zu verbessern. Und wir machten mit dem Auto ebenfalls einen Schritt nach vorn, sorgten dafür, dass es leichter zu fahren ist. Als Ergebnis begannen sich die Leistungen zu verbessern."

Heikki Kovalainen

Immer wieder musste Kovalainen herbe Rückschläge wegstecken Zoom

Die Frage, wo der Wurm im diesjährigen R27 steckte, kann Kovalainen nicht einfach beantworten: "Wir begannen mit der Arbeit am Auto für 2007 spät, denn das Team musste am Ende des Jahres Vollgas geben um den Titel 2006 zu gewinnen. Dies war der erste Grund. Wir brauchten etwas Zeit, um zu verstehen, wie wir das Beste aus den Reifen herausholen können. Das ist der zweite Punkt."

"Drittens hatten wir ein paar Aerodynamik-Probleme an der Front des Autos, die uns etwas Zeit kosten, um sie zu verstehen und sie zu lösen. Es war also kein perfektes Jahr, aber man darf nicht vergessen, dass dies für andere Teams eine großartige Saison gewesen wäre. Die Tatsache, dass wir enttäuscht darüber sind, zeigt, wie hoch wir unsere Standards setzen.", so der Finne über das Jahr, das er mit 30 WM-Punkten auf Platz sieben beendete - das Team wurde mit 51 WM-Punkten Dritter.

Heikki Kovalainen

In Kanada lief es für Kovalainen zunächst alles andere als gut... Zoom

Seinen ersten WM-Zähler fuhr Kovalainen in Malaysia ein, sein erstes richtig gutes Ergebnis (Vierter) erzielte er beim chaotischem Großen Preis von Kanada: "Ich habe nie an mir selbst gezweifelt und habe nie aufgehört zu glauben, dass ich gute Arbeit leisten kann. Mein erster Punkt in Malaysia war ein schöner Moment. Wenn ich zurückblicke, dann würde ich sagen, dass Kanada ein wenig ein Wendepunkt war, sowohl für mich als auch in Bezug auf die Art und Weise, wie mich die Leute von außen betrachten."

"Es war ein chaotisches Rennen, aber ich blieb ruhig und zog aus den Ereignissen um mich herum einen Vorteil. Das Team leistete gute Arbeit, ich machte keine Fehler und an diesem Nachmittag lief alles zusammen. Ich denke, dass dies dazu führte, dass die Leute dort draußen aufhörten, Zweifel zu haben."

Heikki Kovalainen und Kimi Räikkönen

Zwei Finnen auf dem Podium: Kovalainen wurde in Fuji Zweiter Zoom

Eine besonders starke Vorstellung zeigte der Rennfahrer in Fuji, als er unter schwierigsten Bedingungen Zweiter wurde: "Da ging es wieder einmal darum, keine Fehler zu machen und aus der Situation einen Vorteil zu ziehen. Wir wussten, dass wir unter normalen, trockenen Bedingungen nicht um ein Podium kämpfen können. Regenwetter stellt für uns also eine gute Chance dar."

"Ich wandte eine gute Strategie an und hatte am Ende einen fantastischen Kampf mit Kimi. Dies war das, was die Leute am meisten beeindruckt hat, dass ich dem Druck widerstand und keinerlei Fehler machte. Es war ein großartiges Gefühl, auf dem Podium zu stehen. Es war auch eine gute Belohnung für das Team nach all seiner harten Arbeit in diesem Jahr."