Kovalainen: "Es spielen viele Dinge ineinander"
Der Renault-Pilot über sein schwieriges Formel-1-Debüt und die momentanen Probleme bei Renault und deren Lösungsansätze
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Du hast in Malaysia immerhin deinen ersten WM-Punkt einfahren können, aber konntet ihr auch die Probleme mit eurem Auto lösen?"
Heikki Kovalainen: "Ich denke nicht, dass das in einer Woche geht. Es sei denn, es ist ein Wunder passiert, von dem wir noch nichts wissen. Wir liegen klar hinter der Spitze zurück und sind darüber natürlich nicht erfreut. Alle versuchen den Grund dafür zu verstehen, aber an diesem Wochenende wird der Abstand nach vorn in etwa so bleiben. Hoffentlich können wir wieder Punkte holen."

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Heikki Kovalainen möchte sich nicht vom Weg abbringen lassen
Frage: "Aber hier in Sakhir gibt es weniger Hochgeschwindigkeitskurven als in Sepang, und beim Testen habt ihr hier auch besser ausgesehen."
Kovalainen: "Nun, der Test vor Sepang war auch sehr gut und wir dachten, wir hätten einen ordentlichen Schritt gemacht. Aber die anderen Teams haben noch größere Schritte gemacht, der Abstand wuchs sogar gegenüber Melbourne. Es gibt hier weniger Hochgeschwindigkeitskurven, das sollte uns etwas helfen. Aber daran sollten wir gar nicht so viel denken."#w1#
Frage: "Könnt ihr schon ausmachen, ob das Problem eher an der Vorder- oder Hinterachse entsteht? Oder fehlt es euch insgesamt an Grip?"
Kovalainen: "Seit dem Zeitpunkt, als wir diese Reifen vor Weihnachten zum ersten Mal aufschnallten, hat sich die Reihenfolge der Teams verändert. Davon haben wir uns noch nicht genug erholt. Wir wissen nicht genau, was das Problem mit den Reifen ist, aber das Gefühl ist nicht so wir im Vorjahr, wir konnten aber nicht ein Einzelteil am Auto ausmachen, das falsch wäre. Ich denke, da spielen viele Dinge ineinander. Wir sind noch ein starkes Team mit den gleichen Leuten, die die Meisterschaften im Vorjahr gewannen, und einem starken Motor. Wir schauen uns verschiedene Dinge an. Wann können wir Antworten liefern? Das können wir momentan nicht sagen. Wir haben da keinen Zeitplan, aber wir arbeiten sehr hart."
Frage: "McLaren ist in diesem konkurrenzfähiger als in den Vorjahren, währenddessen es bei Renault bergab geht. Ist der Wechsel von Fernando Alonso der Schlüssel zu dieser Entwicklung?"
Kovalainen: "Unser Abstand auf die Spitze ist so groß - unsere Ingenieure errechneten 1,8 Prozent auf die Rundenzeit -, dass nicht einmal Alonso dieses Defizit ausgleichen könnte. Das beachten wir im Moment auch gar nicht. Wir versuchen einfach, das Auto besser zu verstehen, dem Fahrer ein besseres Gefühl zu geben, damit wir mehr angreifen können. Das ist meine Meinung."
Frage: "Die Kräfteverteilung zwischen Renault und McLaren ist klar. Schmerzt es, nicht der beste Rookie werden zu können?"
Kovalainen: "Natürlich wäre es schön gewesen, das zu erreichen. Es sind noch so viele Rennen, dass es sogar noch möglich ist, aber es hat momentan natürlich keine Priorität. Wir wollen genau verstehen, warum wir nicht mit der Spitze mithalten können. Gleichzeitig müssen wir das Auto weiterentwickeln, so wie wir es für das Jahr geplant haben. Wenn wir dann die Lösungen haben, und irgendwann werden wir sie finden, und wir können es mit der Weiterentwicklung zusammenwerfen, dann werde ich zurückschlagen, wenn es noch früh genug in der Saison ist. Aber daran denke ich jetzt nicht."
Frage: "Was denkst du darüber, dass ihr im nächsten Jahr ohne Traktionskontrolle fahrt?"
Kovalainen: "Genauso sollte das sein. Lasst uns wieder ein Kupplungspedal einbauen und dazu eine H-Schaltung. So sollte es in der Formel 1 sein!"

