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Symonds: "Wir hinterfragen vieles"
Bei Renault wird momentan Trübsal geblasen, die Form der Vorjahre ist verschwunden - Renaults Chefingenieur erklärt, wie man sich verbessern will
(Motorsport-Total.com) - Frage: "Pat, wie sehen sie die Leistung des Renault-F1-Teams am vorigen Wochenende in Malaysia?"
Pat Symonds: "Ich denke, wir haben im Rennen am Sonntag das beste Ergebnis erreicht, das unter den Umständen möglich war - ganz besonders angesichts unserer Qualifyingleistung. Giancarlo (Fisichella) fuhr von Startplatz zwölf auf Rang sechs und zeigte ein gutes, aggressives Rennen, vor allem in den ersten Runden. Heikkis Leistung war solide und er fuhr Rundenzeiten auf 'Fisis' Niveau. Seine starke Fahrt löschte die Erinnerung an sein durchwachsenes Debüt in Melbourne. Unser Auto verhielt sich im Rennen etwas konstanter und ermöglichte akzeptable Rundenzeiten. Im Renntrimm waren wir also nicht schlecht - das ist ermutigend. Aber wenn die Frage lautet, ob wir mit unserer Situation zufrieden sind, heißt die Antwort: eindeutig nein."

© Renault
Pat Symonds erkennt auch bei anderen Teams noch Bestimmungsprobleme
Frage: "Auf welche Weise versucht das Team, den Rückstand auf die Spitze wettzumachen?"
Symonds: "Durch extrem harte Arbeit! Wir hinterfragen vieles und versuchen, Antworten zu finden. Wobei wir den Zeitpunkt der Fragen planen können, aber leider nicht, wann wir die Antworten finden. Wir arbeiten unermüdlich und ehrlich an unseren Schwächen, um die Gründe dafür aufzudecken. Gleichzeitig müssen wir das Auto weiterentwickeln, um auf der Strecke nicht den Anschluss zu verlieren. Wenn wir unsere Ressourcen einseitig nur zur Lösung der aktuellen Probleme einsetzten, würden wir bis zu deren Lösung noch weiter zurückfallen."#w1#
Frage: "Die offensichtlichste Frage lautet wohl: 'Worin liegt der Grund der Probleme?'. Haben sie darauf eine Antwort?"
Symonds: "Fest steht, dass wir vor keiner einfachen Diagnose stehen. Hektische Überreaktionen wären jetzt aber auf jeden Fall ein großer Fehler. Die Teammitglieder, die jetzt an den Lösungen arbeiten, sind dieselben, die zuletzt zwei Weltmeistertitel in Folge gewonnen haben. Wir arbeiten mit denselben Werkzeugen, derselben Methodik und derselben Zuversicht in unsere Fähigkeiten. Was wir jetzt brauchen, ist Zeit und Gelegenheit, unsere Arbeitsweise wieder zum Erfolg zu führen - ich habe keinen Zweifel, dass uns dies gelingen wird und wir ein starkes Comeback zeigen werden."
"Im Moment kann kaum jemand Vorhersagen treffen"
Frage: "Was erwarten sie in Bahrain vom Renault R27?"
Symonds: "Wenn wir die Sektorzeiten in Malaysia analysieren, sehen wir schnell, dass wir in den Streckenteilen mit sehr schnellen Kurven weniger konkurrenzfähig waren. Sakhir weist nicht viele solcher Passagen auf, deswegen müssten wir dort eigentlich besser zurechtkommen. Versprechen kann ich das allerdings nicht. Ehrlich gesagt, kann im Moment kaum jemand Vorhersagen treffen. Und genau wie wir kratzen sich einige Leute in der Boxengasse etwas ratlos am Kopf."
Frage: "Was meinen Sie damit?
Symonds: "Unsere Fahrer bemängeln den fehlenden Grip des Autos, und zugleich erleben wir große Schwankungen bei den Rundenzeiten: In Malaysia waren wir Freitag und Sonntag stärker als am Samstag im Qualifying. Ganz vorne schlug das Pendel innerhalb von nur zwei Rennen von Ferrari zu McLaren um, und eine Reihe weiterer Teams erlebten große Leistungsunterschiede zwischen ihren beiden Fahrern. Für mich heißt das: Obwohl durch die Reifensituation eine gewisse Chancengleichheit herrscht, stehen viele Teams noch vor offenen Fragen. Vor allem vor der, wie sie eine stabile, berechenbare Leistung ihrer Autos erreichen."
Frage: "Was erwarten Sie vor diesem Hintergrund vom kommenden Rennwochenende?"
Symonds: "In Bahrain müssen wir erneut das Beste aus dem Paket machen, das uns im Moment zur Verfügung steht. In unseren Workshops arbeitet die ganze Belegschaft derzeit an Entwicklungen. Laufend kommen neue Teile an die Rennstrecken. Unsere Aufgabe ist es, gute Rennen zu liefern, nicht nachzulassen und das Optimum aus unserem Material herauszuholen. So wie in Malaysia: Beide Fahrer waren schnell unterwegs, konstant und aggressiv; unsere Boxenstopps gehörten zu den schnellsten im Feld. Das spricht Bände über die Professionalität des Teams. Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir auch in Bahrain das maximal Mögliche erreichen werden."

