Kolles: "Wir wollen den zehnten Platz"

(Motorsport-Total.com) - Ursprünglich hatte Colin Kolles bereits seinen Rücktritt als HRT-Teamchef angekündigt. Doch durch den Einstieg der Investmentgruppe Thesan Capital scheint der Rennstall nun auf weniger wackeligen Beinen zu stehen - im Fahrerlager munkelt man, dass Kolles nun doch bleiben könnte, zumal sein Rennteam in Greding als Basis für HRT derzeit überlebenswichtig ist.

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Teamchef Colin Kolles und Technikchef Geoff Willis blasen zum Angriff

Kolles gibt auch schon die kommenden Ziele aus: "Wir müssen uns weiter verbessern und den zehnten Platz in der Wertung anvisieren. Ich bin allen Teammitgliedern sehr glücklich und bedanke mich bei ihnen für ihre harte Arbeit, um das Team vorwärts zu bringen. Ich möchte mich auch bei unseren Partnern und Zulieferern bedanken."

Tatsächlich liegt HRT derzeit auf dem - angesichts des geringsten Budgets der Formel 1 - guten elften und vorletzten Zwischenrang in der Konstrukteurs-WM: Durch Tonio Liuzzis 13. Platz in Kanada muss man sich derzeit zwar hinter dem Lotus-Rennstall, der durch Jarno Trulli in Australien und in Monte Carlo zwei 13. Ränge einfuhr, anstellen, behält aber gegen Marussia-Virgin mit zwei 14. Plätzen durch Jerome D'Ambrosio in Australien und in Kanada die Oberhand.

Kein Entwicklungsstopp bei HRT

Doch wie geht HRT nun in die Rennen nach der Sommerpause? Versucht man, mit zahlreichen Updates Lotus zu überflügeln, oder legt man den Fokus eher auf die kommende Saison? "Unser Team hat sich im Laufe der Saison verbessert und wir wollen weiterhin hart kämpfen, um die Lücke zum Mittelfeld zu reduzieren", stellt Kolles klar, dass man noch diese Saison konsequent weiterentwickeln möchte, um davon auch nächstes Jahr zu profitieren.

In der restlichen Saison konzentriert sich das Team auf drei Hauptziele: Man will das Auto bei jedem Rennen verbessern. Man erhofft sich von Liuzzi, dass er den Rennstall mit seiner Erfahrung weiterbringt, während sich Teamkollege Daniel Ricciardo an die Königsklasse des Motorsports gewöhnen soll. Zudem will man die Saison vor den direkten Konkurrenten - also Lotus und Marussia-Virgin - beenden.

Windkanal-Tests verzögern sich

"Wir sind ein junges Team und daher gibt es immer Raum für Verbesserungen", heißt es auf der offiziellen HRT-Internetseite. "Nächstes Jahr werden wir hoffentlich aus unseren Fehlern und Erfahrungen lernen, die wir dieses Jahr beim Versuch, konkurrenzfähiger zu werden, gemacht haben."

Bereits bei den kommenden Rennen will man neue Teile ans Auto schrauben. "Wir haben für die kommenden Grands Prix in Spa und Monza an Updates gearbeitet, denn sie erfordern unterschiedliche aerodynamische Konfigurationen als die letzten Rennen", so Kolles. "Das Setup muss dafür sorgen, dass das Auto in den sehr schnellen und mittelschnellen Kurven sehr stabil ist. Gleichzeitig muss es die mechanische Traktion gewährleisten, um mit den langsamen Kurven zurechtzukommen."

Derzeit arbeitet man aber nach wie vor ohne Windkanal. Ursprünglich war geplant gewesen, ab Juli in den Windkanal zu gehen, dies wurde laut dem Team aber "durch die Veränderung in der Eigentümerstruktur verschoben."